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AHO Aktuell - 24.10.1999

Frostschutzmittel: Tödlicher Cocktail für Hund und Katze


(bpt) Jeder Autofahrer kennt es: Glysantin, das Frostschutzmittel
für die Scheibenwaschanlage. Was aber kaum jemand weiß:
beim Einfüllen großzügig verschüttet oder im offenen Behälter
in der Garage stehend, kann es zum tödlichen Cocktail für
Hund und Katze werden. Es enthält Ethylenglycol, eine
geruchlose, süßlich schmeckende Substanz, die
insbesondere für naschhafte Katzen aber auch für Hunde
eine Verlockung darstellt. Nur wenige Milliliter genügen, um
einen oft tödlichen Vergiftungsmechanismus in Gang zu
setzen. Aufgeschlecktes Ethylenglycol führt im Körper zur
Bildung von Kristallen, die hauptsächlich Nieren und
Gehirngefäße schädigen. Schwere Nierenschäden oder
tödliches Nierenversagen sind die Folge.
Vergiftungsanzeichen werden abhängig von der Giftmenge
ein bis sechs Stunden nach der Giftaufnahme erkennbar. Im
Akutfall reichen sie von torkelndem Gang über Erbrechen,
beschleunigte Atmung und Krämpfe bis hin zur
Bewußtlosigkeit.

Bei schleichendem Verlauf sind vermehrter Durst und
Harnabsatz die nur wenig charakterischen Merkmale. Erste
Hilfe kann bereits vom Tierbesitzer geleistet werden durch
Eingabe von Kohletabletten, die die Aufnahme des Giftes vom
Darm in den Körper verzögern. Wie bei jeder Vergiftung ist
tierärztliche Hilfe schnellstens erforderlich. Die
Überlebenschance solcher Patienten ist umso größer je
kürzer die Zeitspanne zwischen Giftaufnahme und
Behandlung ist. Durch Brechmittelgaben oder Magenspülung
verhindert der Tierarzt, daß größere Giftmengen in den
Blutkreislauf gelangen. Infusionen halten die Nierenfunktion
aufrecht und beschleunigen die Giftausscheidung. Vor allem
aber benötigen solche Tiere ein Gegenmittel: Alkohol. In Vene
oder Bauchraum injiziert ist er in diesem Fall - medizinisch
gesehen - eher zum Nutzen als zum Schaden des
Organismus.

BpT Pressedienst


 



 

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