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AHO Aktuell - 23.11.1999

Vor dem Kauf von kleinen Heimtieren informieren

Tips zur artgerechten Haltung


(bpt) Grob geschätzt leben in bundesdeutschen
Haushalten etwa 3,5 Millionen Kaninchen und
Kleinnager wie Meerschweinchen, Goldhamster,
Ratten, Mäuse, Gerbile, Streifenhörnchen oder
Chinchillas. Oft werden diese possierlichen Tiere
spontan gekauft oder als vermeintlich originelles
Geschenk zu Weihnachten oder Ostern überreicht.
Hinsichtlich ihrer Haltungs- und Pflegeansprüche
gelten sie als komplikationslos und werden daher
als ideale Kindertiere angesehen.

Ihre verhaltens- und artgerechte Unterbringung
erfordert neben einem ausreichend großen Käfig –
die meisten Käfige sind viel zu klein - eine
individuelle Käfigausstattung. Mäusen, Ratten und
Streifenhörnchen muß eine Käfigraumnutzung in
Form verschiedener Ebenen und Klettermöglichkeiten
geboten werden.

Wichtig ist auch, für Schlupfmöglichkeiten und
Verstecke zu sorgen. Einfache Pappröhren wie die aus
dem Toilettenpapier oder Papprollen, um die
Teppichboden gewickelt ist, aber auch ausgehöhlte
Stammteile von Obstbäumen sind hier eine gute und
billige Hilfe.

Tiere, denen keine Beschäftigungsmöglichkeit
geboten wird, verkümmern seelisch. Wenn gesellige
Tiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten oder
Mäuse allein gehalten werden, was keineswegs
artgerecht ist, kommt dem Betreuer die Rolle des
sozialen Partners zu, die er aber immer nur
unvollständig übernehmen kann. Es ist ein Irrtum, zu
glauben, daß das Lecken der betreuenden Hand ein
Zeichen von "Liebe" ist. Vielmehr muß von Salzmangel
als Ursache ausgegangen werden. Ein Salzleckstein
schafft Abhilfe.

Vor dem Kauf eines Heimtieres sollte man nicht nur
die Unterbringung bedenken, sondern sich vorab über
die Aktivitätsphasen der Tierart informieren.
Goldhamster sind dämmerungs- und nachtaktiv, also
ungeeignet für kleine Kinder. Streifenhörnchen sind
besonders in den ersten Morgenstunden aktiv,
während Kaninchen und Meerschweinchen tagaktive
Tiere sind.

Tierärzte können schon vor dem Kauf über
Einzelheiten informieren und beraten. Dazu gehören
auch Informationen über die richtige Versorgung.
Trinkwasser - im Winter generell mit Vitaminzusatz -
muß täglich frisch angeboten werden. Stets sollte
neben handelsüblichem Trockenfutter auch trokkenes,
aromatisches Heu zur Verfügung stehen. Kleinnager
und Kaninchen brauchen Nagemöglichkeiten in Form
von hartem Graubrot oder Obstbaumzweigen, da ihre
wurzellosen Schneidezähne ohne entsprechende
Abnutzung uneingeschränkt wachsen. Bei
Zwergkaninchen nehmen zuchtbedingte
Zahnfehlstellungen mit nachfolgendem ungezügeltem
Zahnwachstum enorm zu. Solche Tiere können ohne
Zahnkürzung durch den Tierarzt kaum oder gar nicht
mehr fressen. Eine Gebißkontrolle bei
Zwergkaninchen ist daher sehr wichtig.

Zukünftige Tierbesitzer sollten sich schon vor dem
Kauf informieren - beim Tierarzt oder durch gute
Literatur, um ihren neuen Hausgenossen nicht fernab
seiner biologischen Bedürfnisse zu halten.

BpT - Pressedienst


 



 

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