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AHO Aktuell - 27.11.1999

Erbliche Mängel bei Reitpferden


(aho) Nahezu unbekannt ist, daß bestimmte Mängel, Unarten und
chronische Erkrankungen bei Reitpferden erblich sind. Oft werden
jedoch gerade Stuten, die aufgrund eines solchen Mangels unreitbar
geworden sind, zur Zucht verwendet. Daß dies nicht sinnvoll ist,
versteht sich von selbst. Eine erbliche Veranlagung besteht nach
neuesten Erkenntnissen bei folgenden Erkrankungen:
1. Koppen, das gewohnheitsmäßige geräuschvolle Luftschlucken
mit oder ohne Aufsetzen der Vorderzähne auf eine feste Kante,
2. Kehlkopfpfeifen, eine Atembehinderung durch einseitige
Stimmbandlähmung mit mehr oder weniger starkem Atemgeräusche
bis hin zur Behinderung der Atmung kommt, tritt normalerweise erst
bei erwachsenen Pferden im Alter von 4-5 Jahren in Erscheinung.
Weil junge Deckhengste bereits mit 2 ½ - 3 Jahren gekört werden,
ist es möglich, daß Hengste diesen Gewährsmangel unentdeckt in
die Zucht einbringen und weitervererben.
3. Sommerekzem, eine juckende, allergische Hauterkrankung, zu
deren Ausbruch bestimmte Faktoren führen
4. equines Sarkoid, ein stark wuchernder Hauttumor
5. Gelenkchips, kleine knorpelige Bruchstückchen, die sich in
den Gelenkspalt einlagern und zu Lahmheiten führen können,
6. Hufrollenentzündung, eine chronisch degenerative Erkrankung
der sog. Hufrolle, eines komplexen Mechanismus aus Strahlbein,
Hufrollenschleimbeutel und tiefer Beugesehne an der Hinterseite
des Hufes
7. chronische Bronchitis.

Tiere, die eine dieser Erkrankungen aufweisen, sollten folglich
gerade nicht zur Zucht verwendet werden.

(Tierärztin Sabine Kettner)

Quelle: Dr. Helmut Ende, FFP-Tagung zur Pferdegesundheit
am 07.11.99, Münster




 



 

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