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AHO Aktuell - 29.11.1999

Boxenhaltung von Fohlen führt zu Schäden am Bewegungsapparat


(aho) Fohlen gehören auf die Weide, das hat unlängst eine Studie
an der holländischen Universität Utrecht ergeben. Hier wurden drei
Gruppen von Fohlen mit ihren Müttern untersucht, eine lief die ersten
fünf Monate auf der Weide, die zweite wurde ausschließlich in der Box
gehalten, die dritte wurde im Stall gehalten und täglich etwa halbe
Stunde in der Halle bewegt.

Die Beurteilung des Bewegungsmusters ergab nach fünf Monaten
eine deutlich bessere Kondition, Koordination und
Versammlungsbereitschaft bei den Fohlen, die auf der Weide
gehalten wurden. Bei den Boxenfohlen mit Bewegung war nur ein
Trainingseffekt der Hinterhand zu beobachten, während die
Boxenfohlen ohne Bewegung völlig “auseinanderfielen”. Nach
weiteren sechs Monaten gemeinsamer Haltung im Paddock waren
sämtliche Unterschiede wieder ausgeglichen.
Anders verhielt es sich mit der Entwicklung von Sehnen, Knorpel,
Knochen und Muskeln. Ein Teil der Fohlen wurde nach fümf Monaten,
ein weiterer Teil nach elf Monaten getötet und untersucht. Hier
zeigten sich ganz enorme Defizite in der Entwicklung von Knorpel,
Sehnen, Muskeln und Knochen bei den Boxenfohlen, schlimmer
sogar noch bei den Boxenfohlen mit Training, was vermutlich auf
eine tägliche, kurzfristige Überbelastung zurückzuführen war. Nach
weiteren sechs Monaten gemeinsamer Haltung im Paddock hatten
Skelett und Muskulatur der zurückgebliebenen Tiere “aufgeholt”.
Die Defizite von Sehnen- und Knorpelentwicklung zeigten sich j
edoch irreversibel, so daß solche Tiere im weiteren Leben stets
anfälliger für Knorpel- und Sehnenschäden sein werden als
artgerecht gehaltene Fohlen.
(Tierärztin Sabine Kettner)

Quelle: FFP-Tagung zur Pferdegesundheit am 07.11.99, Münster






 



 

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