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AHO Aktuell - 01.12.1999

Kissing spine-Syndrom immer häufiger auch bei jungen Pferden


(aho) Das sog. Kissing spine-Syndrom, eine Erkrankung der
Rückenwirbelsäule, bei der sich die nach oben zeigenden
Dornfortsätze der Wirbel schmerzhaft aneinanderreiben, war
früher eine Erkrankung älterer Pferde mit “durchgerittenem”
Rücken. Immer häufiger wird dieses Bild jetzt auch bei jungen
Pferden gesehen, die gerade angeritten worden sind. Ursache
ist auch hier wieder das meist aus finanziellen Belangen erfolgende
zu schnelle und/ oder zu frühe Anreiten. Es ist unabdingbar, daß
vor dem Anreiten das Pferd erst seine Rückenmuskulatur soweit
trainieren muß, daß es einen Reiter unbeschadet tragen kann.
Hierzu ist u.U. monatelange Bodenarbeit in korrekter
Dehnungshaltung notwendig, und auch danach sollte der Reiter
zunächst nur sehr kurze Zeit auf dem Pferderücken verbringen,
die dann ganz allmählich mit zunehmender Kräftigung gesteigert
werden kann. Sind die Rückenmuskeln zu schwach, kommt es
zum Durchhängen der Wirbelsäule mit “Kissing spines”,
Quetschungen, Bandscheibenvorfall bis hin zur Zerrung und
Zerreißung des sehnigen Bandes, das sich unterhalb der
Wirbelsäule befindet. Eine solche Verletzung braucht jahrelang,
um auszuheilen und das Tier wird für lange Zeit unreitbar. Wer
das nicht riskieren will, bildet sein Pferd ohne Zeitdruck aus
und läßt es langsam - körperlich wie psychisch - in seine neue
Aufgabe hineinwachsen. (Tierärztin Sabine Kettner)

Quelle: Dr. Helmut Ende, FFP-Tagung zur Pferdegesundheit
am 07.11.99, Münster

 



 

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