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AHO Aktuell - 21.12.1999

Schlangen nicht überfüttern


(aho) Im Gegensatz zu anderen Reptilien sind Schlangen nicht so
sehr auf eine regelmäßige Futteraufnahme angewiesen, obwohl es
artspezifische Unterschiede gibt. Eine Boa beispielsweise genügt eine
Mahlzeit alle 2-4 Wochen. Wassernattern besitzen einen wesentlich
schnelleren Stoffwechsel und sind deutlich aktiver, als die größeren
Arten. Zudem sind die Beutetiere dieser Arten leichter verdaulich. Somit
ist eine häufigere Futtergabe erforderlich. Eine Strumpfbandnatter hat
ihre Verdauung oft schon nach 2-4 Tagen abgeschlossen, Pythons werden
erst nach 8-12 Tagen wieder aktiv. Ältere Tiere fressen in noch
grösseren Zeitabständen. Fischfressenden Arten sollte man ungefähr alle
4-7 Tage Futter anbieten, Jungtieren öfter, Kletternattern nach 7-10
Tagen.

Eine Überfütterung ist unbedingt zu vermeiden. Überschüssiges Futter
wird häufig nach einiger Zeit wieder ausgewürgt. Oft verfetten die
Schlangen. Hier sind Boas besonders gefährdet, da sie sich im Vergleich
zu anderen Arten wenig bewegen und bei rechlichem Angebot erstaunlich
grosse Futtermengen fressen können.


Auf tote Nahrung umstellen

Im Terrarium kann man die allermeisten Schlangen auf vorher getötete
Beutetiere umstellen. Es ist oft unnötig, die Beutetiere vor der
Schlange hin und her zu bewegen, um lebende Beute zu simulieren.
Nachgezüchtete Tiere fressen zumeist von Anfang an tote Nahrung, wie
Fisch oder Mäuse. So kann das Futter bequem als Tiefkühlkost gelagert
werden.

Risiko Beutetier

Verfüttert man lebende Beutetiere, geht man immer das Risiko ein, dass
die Schlange selbst verletzt wird: Sei es durch einen unverhofften
Mäusebiss beim Beutefang oder durch Annagen, da die Beutetiere selber
hungrig sind. Insbesondere bei Boas kommt es oft zu Verletzungen, da die
Schlange über lange Zeit mit lebenden Ratten alleine gelassen wurde.

Bei der Verfütterung von lebenden Fischen ist natürlich weniger Vorsicht
geboten. Es kann jedoch vorkommen, dass der Fisch aus der Wasserschale
springt und irgendwo im Becken verendet und übersehen wird. Wenn die
Schlangen den Fisch nicht bald fressen, sollte man in wieder entfernen,
da er in dem sauerstoffarmen Wasserbecken rasch zugrunde geht.


Dipl. Biol. Marcel Wiatrowski für AHO
 



 

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