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AHO Aktuell - 28.12.1999

Pferde: Gamaschen - Sinn oder Unsinn?


(aho) Mal ehrlich - die meisten Reiter legen ihren Pferden
Gamaschen um, weil es schick ist. Dabei glauben sie nebenbei,
daß sie damit auch die Sehnen vor Überlastung schützen könnten.
Aber genauso wenig wie es nützt, wenn man Tesafilm um ein halb
zerrissenenes Aufzugseil wickelt, nützt es, den Zug auf eine Sehne
mildern zu wollen, indem man etwas darumwickelt. Die Belastung,
die in senkrechter Richtung wirkt, ist die gleiche, ob etwas
darumgewickelt ist oder nicht. Tatsächlicher Sinn von Gamaschen
ist ausschließlich der Schutz vor dem Greifen durch die Hinterbeine
in die Beugesehnen. Durch beschlagene Hinterhufe kann u.U. der
ganze Beugesehnenstrang eines Vorderbeins glatt durchtrennt
werden, solch ein Pferd ist dann nicht mehr zu retten. Um
ausreichenden Schutz zu gewähren, müssen Gamaschen daher
knochenhart sein und nicht etwa schön weich und passend zur
modischen Reithose. Neueste Entwicklung sind Gamaschen, die
in warmes Wasser gelegt weich und formbar werden und sich
optimal an das jeweilige Pferdebein anmodellieren lassen, um
dann im erkalteten Zustand knochenhart zu werden. Solche
Gamaschen sind insbesondere bei schnelleren Geländeritten
und beim Springen zu empfehlen, wo es durch unebenen Boden,
Rutschen oder Stolpern schon mal zu unkontrollierten Bewegungen
kommen kann. (Tierärztin Sabine Kettner)

Quelle: Dr. Helmut Ende, FFP-Tagung zur Pferdegesundheit
am 07.11.99, Münster


 



 

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