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AHO Aktuell - 26.01.2000

Zeckenparadies Teneriffa


(aho) Eine Untersuchung von Wissenschaftlern vom Institut für
Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der Ludwig-Maximilians-
Universität München an 700 einheimischen Hunden auf Teneriffa ergab,
dass diese Hunde mit einer Vielzahl von Blutparasiten infiziert sind.
Im Einzelnen waren 158 Hunde (22,6%) mit Dirofilaria
immitis, 48 (6,9%) mit Babesia canis, 18 (2,6%) mit Hepatozoon canis,
15 (2,1%) mit Dipetalonema reconditum,15 (2,1%) mit Ehrlichia canis,
fünf (0,7%) mit Dirofilaria repens und zwei (0,3%) mit Leishmanien
infiziert. Zusätzlich waren diese Hunde massiv von Zecken befallen,
die als Überträger dieser Blutparasiten fungieren. Von 168 Hunden
wurden insgesamt 2558 Rhipicephalus - sanguineus - Zecken entfernt,
lediglich ein Hund war zusätzlich mit einer Jugendform der Zecke
Ixodes ricinus befallen. Aus diesen Ergebnissen kann gefolgert werden,
dass Hunde von Urlauben auf Teneriffa einem hohen Infektionsrisiko
ausgesetzt sind (1).

Unliebsame Urlaubserinnerungen

Offensichtlich bringen viele Hunde eine Infektionen mit Blutparasiten
aus dem Urlaub unter südlicher Sonne mit. In den Jahren 1996 und 1997
wurde an der I. Medizinischen Tierklinik der Universität München bei
60 Hunden eine Ehrlichiose (Ehrlichia canis) festgestellt. Nur zwei
Hunde waren nicht im Ausland gewesen (2).

Reisen gut vorbereiten

Wer mit seinem Hund eines der Mittelmeerländer, Norditalien, die
Südschweiz oder Ungarn bereisen will, sollte deshalb die
Zeckenbekämpfung ganz oben auf den Urlaubsplaner setzen. In diesen
Ländern wird der Erreger der Babesiose durch Zecken übertragen. Im
Mittelmeerraum ist zudem eine Doppelinfektion mit dem Erreger der
Ehrlichiose möglich. Bei beiden Blutparasiten treten ein bis drei
Wochen nach der Übertragung Fieberschübe mit gestörtem
Allgemeinbefinden, Abmagerung, Fieber, Blutungen, Leber- und
Milzschwellung und Blutharn auf. Im fortgeschrittenen
Krankheitsstadium entsteht Blutarmut. Treten solche Krankheitszeichen
nach einer Urlaubsreise auf, sollte der behandelnde Tierarzt auf den
vorangegangenen Auslandsaufenthalt aufmerksam gemacht werden (3).

Quellen:
(1) Rosemarie Stenzenberger, R. Gothe
Arthropodenübertragene parasitäre Infektionen und Zecken bei Hunden
auf Teneriffa,
Tierärztliche Praxis Heft 1, 1999

(2) Manuela Kuffer-Frank, Marion Link, D. Schipp, W. Kraft
Ehrlichia canis:Epidemiologie, klinische Symptome und
labordiagnostische Befunde der Jahre 1996 und 1997
Tierärztliche Praxis Heft 1, 1999

(3) BpT - Presseinfo
 



 

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