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AHO Aktuell - 26.01.2000

Katzenklau-Psychose


Frankfurt/M. (ots) - Nebulösen Umgang mit der Wahrheit wirft das
Deutsche Pelz-Institut dem Deutschen Tierschutzbund vor. Der
DTB-Sprecher Thomas Schröder hatte kürzlich auf das Verschwinden von
Hauskatzen hingewiesen und Mutmaßungen über eine Beteiligung der
"deutschen Unterwelt" geäußert. Prompt griff die Presse das Thema
auf. "Fellhändlerrauben Schmusekatzen" titelte die Sächsische
Zeitung, "Tiere werden Opfer von kriminellen Fellhändlern" wußte die
Braunschweiger Zeitung.

Erwiesen oder bewiesen ist jedoch nichts. Und die wenigen
scheinbaren Fakten entpuppen sich bei näherem Hinsehen als reine
Luftnummern. So wurde der Tierschutzbund-Sprecher in mehreren
Zeitungen mit der Aussage zitiert, in Heidelberg seien 20 verscharrte
Katzenleichen ohne Fell gefunden worden. Das sollte wohl als Beweis
für die schaurige Geschichte gelten. Das Deutsche Pelz-Institut ging
der ominösen Sache nach. Von den zuständigen Polizeibehörden hieß es,
nach einer entsprechenden Meldung im Jahr 1998 habe man nichts finden
können. Nach einer weiteren Meldung sollten 1999 bei Eppelheim in der
Nähe Heidelbergs "säckeweise Katzenköpfe" gefunden worden sein. Die
Polizei fand bei der Überprüfung heraus, dass es sich um die Köpfe
von Hasen handelte, die dort wohl von Jägern entsorgt worden waren.

Das Deutsche Pelz-Institut hält die Geschichte vom Hauskatzenklau
für reichlich unwahrscheinlich. Bislang gebe es keinen einzigen
derartigen Fall in den Akten der Polizei. Ein aus China eingeführtes
bereits gegerbtes Katzenfell koste gerade mal fünf Mark. Da sei es
doch absurd, wenn Thomas Schröder vom Tierschutzbund behaupte, mit
Katzenfellen könne man in Deutschland "ziemlich reich werden". Das
ganze sei wohl ein weiterer unqualifizierter Versuch, den deutschen
Fellhandel anzuschwärzen.

Die im Deutschen Pelz-Institut zusammengeschlossenen Betriebe der
Sparten Fellgroßhandel, Pelzveredlung, Pelzbekleidungshersteller und
Kürschnerhandwerk betonen in diesem Zusammenhang, daß sie keine aus
Deutschland stammenden Katzenfelle verarbeiten.


Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Susanne Kolb, Deutsches Pelz-Institut,
Telefon 069 - 24 26 35 40 oder 0172-67 39 51 8,
Telefax 069 - 23 67 16
 



 

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