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AHO Aktuell - 04.02.2000

Fettreiches Futter für Hochleistungspferde


(aid/aho) - Aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht sind weder
stärkereiche noch fettreiche Ernährung typisch für Pferde. Der
Energiebedarf von Hochleistungspferden verlangt aber energiereiches
Futter. Da stärkereiche Fütterung mit Getreide, insbesondere bei
hohem Anteil leichtlöslicher Kohlenhydrate, neben Verdauungs -
störungen weitere schwerwiegende gesundheitliche Störungen wie
beispielsweise Hufrehe verursachen kann, wird der Einsatz von
Futterfetten erwogen. In der Zeitschrift "Der praktische Tierarzt"
(Coll. Vet. XXIX, S. 25 - 30, 1999) berichtete Anette Zeyner vom
Instituts für Tierernährung der Universität Leipzig kürzlich
über Erfahrungen mit Futterfetten bei Pferden. Pflanzliche Fette
wurden in den Versuchen eher akzeptiert als tierische. Es bestanden
aber große individuelle Unterschiede, sowohl was die Fettart als
auch die aufgenommene Fettmenge betraf. Durch den Zusatz von Fetten
zu Futtermischungen konnte ein Staubbindung bewirkt werden, die
die Atemwege der Pferde bei der Futteraufnahme entlastete. Die
Fettummantelung einzelner Futterpartikel kann möglicherweise jedoch
auch zu ungenügender Verdauung der Futterinhaltsstoffe führen.
In einzelnen Fällen wurde eine verminderte Aufnahme von Calcium und
Magnesium aus dem Darm beobachtet. In Abhängigkeit von der
Versuchsanstellung schien die Futterpassage durch Fettzusatz in
inigen Fällen reduziert, in anderen dagegen beschleunigt. Bei
Futterfettzusätzen sollte die Vitamin-E-Versorgung erhöht werden.
Die Fette selbst bewirken zwar wahrscheinlich eine erhöhte Vitamin-
E-Verfügbarkeit, die fettbedingte Steigerung des Risikos einer
Oxidation lässt jedoch eine tägliche Versorgung mit 2 Milligramm
Vitamin-E je Kilogramm Lebendmasse für Pferde aller
Nutzungsrichtungen und Leistungsklassen als notwendig erscheinen.
Die Verabreichung der täglichen Fettmenge über viele kleine
Mahlzeiten kann eventuell die Dünndarmverdaulichkeit der Futterfette
erhöhen und damit die in den Dickdarm einfließende Fettmenge
reduzieren.

Futterfette sollten nicht ranzig sein: Sojaöl, das durch
instabilisierte Lagerung gealtert war, bewirkte im Blutplasma
einen Anstieg an Thiobarbitursäure. Futterfett sollte kühl,
dunkel und mit Stabilisatorzusatz gelagert werden. Genaue
Empfehlungen, wie viel Futterfett die Futtermischungen für
Pferde enthalten sollten, scheinen vorerst noch nicht möglich.
Es wird aber angenommen, dass tägliche Fettzulagen von bis
zu 1 Gramm je Kilogramm Lebensmasse vertragen werden.

Quellen:

Sigrid Baars, aid - PresseInfo, Ernährung und Landwirtschaft,
Nr. 4, 27. Januar 2000

Anette Zeyner, Möglichkeiten des Einsatzes von Fetten in der
Pferdefütterung, Prakt. Tierarzt. Coll. Vet. XXIX, S. 25 - 30, 1999
 



 

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