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AHO Aktuell - 08.02.2000

Pferde: Hygiene ist genauso wichtig wie Wurmkuren


(aho) Gerade bei jungen Pferden und Fohlen spielt die
Parasitenbekämpfung eine ganz wesentliche Rolle. Während
ältere Pferde aufgrund ihrer erworbenen Immunität deswegen
meist keine gesundheitlichen Probleme mehr zu befürchten
haben, können Fohlen und Jungtiere durch Wurmbefall Schäden
davontragen. Gefährlich sind meist nicht die im Darm lebenden
erwachsenen Würmer, die durch regelmäßige Wurmkuren
beseitigt werden, sondern die Wurmlarven, die, bevor sie sich im
Darm ansiedeln, erst eine Wanderung durch den ganzen
Pferdekörper machen. Dabei bohren sie Löcher in Lunge und
Leber und verstopfen Blutgefäße des Darms. 60% aller Koliken
sind schätzungsweise auf solche Verstopfungen zurückzuführen.
Um die Aufnahme von Wurmlarven und -eiern zu verhindern,
gibt es nur eine wirksame Möglichkeit: strikte Weidehygiene.
Spätestens alle drei Tage müssen Pferdeäpfel von den Weiden
abgesucht werden, weil die aus den ausgeschiedenen Wurmeiern
schlüpfenden Larven an Grashalmen emporwandern bzw. vom
Regen ausgewaschene Wurmeier z.T. bis zu 5 Jahre im Boden
überleben können. In natürlicher Umgebung würde ein Pferd nie
dort fressen, wo es Kot abgesetzt hat, doch bei beengter Haltung
bleibt ihm oft gar nichts anderes übrig. Zudem verliert der
zerfallende Haufen mit der Zeit an Geruch, denn die Überreste
werden vom Regen in den Boden gespült. Wenn Raum und Gras
knapp sind, fressen die Pferde dann irgendwann auch wieder an
ihren Kotplätzen und infizieren sich erneut.
Die optimale Wurmprophylaxe besteht daher in der regelmäßigen
Entwurmung der Pferde durch geeignete Präparate plus der
mindestens 2-3-täglichen Säuberung der Weiden von Pferdeäpfeln.
Eins ohne das andere behandelt nur die Hälfte des Problems.
(Dr. Sabine Kettner)

Quelle: Dr. Helmut Ende, FFP-Tagung zur Pferdegesundheit
am 07.11.99, Münster
 



 

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