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AHO Aktuell - 19.02.2000

Auch Hunde und Katzen belasten die Umwelt


(aho) Tierliebe kann die Umwelt belasten. Nach einer Untersuchung
von Wissenschaftlern der Vanderbilt Universität in den USA werden
städtische Gewässer insbesondere nach heftigen Regenfällen mit
coliformen Bakterien aus Tierkot massiv belastet. Dies ist die letzte
einer ganzen Reihe von Studien, die in verschiedenen Regionen der
USA zu diesem Problem durchgeführt wurden.

Professor Thackston weist darauf hin, dass Tierkot in Gewässern zur
Überdüngung und zum Absterben der Wasserlebewesen führen kann. Da
Colibakterien im Darm von Mensch und Tier vorkommen, kann bei einer
routinemäßigen Laboruntersuchung auf Colibakterien nicht sicher auf
die Quelle der bakteriellen Gewässerbelastung geschlossen werden.
Thackston erläutert, dass in Tierkot - im Vergleich zu menschlichen
Ausscheidungen - deutlich mehr Fäkal - Streptokokken vorkommen.
Diese Tatsache kann zur Zuordnung von Gewässerbelastungen genutzt
werden.

Zwei Faktoren tragen zum Problem der Umweltbelastung durch unsere
vierbeinigen Lieblinge bei. Der eine ist die absolute Zahl von Tieren,
die in dicht besiedelten Regionen gehalten werden. Hier liegt die
"Hunde - und Katzendichte" viel höher als bei gleich grossen Wildtieren
in der freien Natur. Der zweite Faktor ist die urbane Umwelt selbst. In
der Wildnis werden die "Häufchen" von langem Gras und Büschen am Ort
gehalten. Die Fäkalien verrotten vor Ort. Im Vergleich hierzu sind
Straßen, Parkplätze und selbst Rasenflächen hart und flach. Die
"Häufchen" werden hier rasch bei Regen in Gullys und Wasserabläufe
gespült und landen in nächst gelegenen Gewässer.

Quelle:

Katherine D. Young and Edward L. Thackston
Housing Density and Bacterial Loading in Urban Streams
Journal of Environmental Engineering -
December 1999 - Vol. 125, Issue 12, pp. 1177-1180

Anmerkung der AHO - Redaktion: Da in den Industrienationen eine
leistungsfähige Tierärzteschaft Hunde, Katzen und andere Heimtiere
mit eine Vielzahl von Antibiotika und Pharmazeutika therapiert,
kommt es auch hier zu einem Eintrag von Arzneimittelresten und
resistenten Bakterien über Kot und Urin in die Umwelt. Während in
der Landwirtschaft der Einsatz von Antibiotika immer weiter
zurückgedrängt und auf wenige Antibiotika beschränkt wird, ist es
dem Kleintierpraktiker gestattet, selbst sogenannte
Reserveantibiotika aus der Humanmedizin zu verwenden.
 



 

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