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AHO Aktuell - 01.03.2000

Schildkröten: Veränderungen im Verhaltensmuster beobachten


(aho) Mit der Frage "Ist meine Schildkröte gesund?" beschäftigte
sich Dr. med. vet. Lutz Sassenburg, Oberveterinärrat, anlässlich des
2. Terraristik-Symposium in Berlin. Um den Gesundheitszustand einer
Schildkröte festzustellen genüge es nicht, sie sich genau anzusehen,
also ihre Morphologie zu prüfen, um nach Abweichungen vom Normalen zu
suchen. Änderungen im Verhaltensmuster zeigten eher eine
Beeinträchtigung der Gesundheit an. Wie Sassenburg erklärte, sind die
Lebensäußerungen von gesunden Schildkröten sowohl durch tägliche
als auch jährliche Aktivitäts- und Ruhephasen geprägt und von der
Umgebungstemperatur abhängig. Ständige Aktivität gebe ebenso Anlass
zur Untersuchung, wie das Sichverkriechen zu ungewöhnlicher Tages-
oder Jahreszeit.

Die Nahrungsaufnahme erfolge temperaturabhängig und je nach
"Beutemenge" bei den Wasserschildkröten täglich (das gilt für
Jungtiere) bis 14-tägig (erwachsene Tiere ohne zusätzliche
Leistung, wie Eibildung, Revierkämpfe usw.). Landschildkröten
würden täglich fressen - unter großem Laufpensum. Fressunlust
oder Nahrungsverweigerung seien allgemeine Krankheitshinweise.
Sehr wichtig der Hinweis Sassenburgs: "Während der Ruhephasen im
Jahresrhythmus (Winter- und/oder Sommerruhe) fressen Schildkröten
nicht."

Beim Ergreifen reagieren Schildkröten mit dem Zurückziehen des
Kopfes und der Extremitäten unter den schützenden Panzer oder
sie gehen in Abwehrhaltung (Drohen, Beißen, Kratzen,
Schüttelbewegungen ) bzw. versuchen zu fliehen. Eine Erfahrung,
die viele Zoofachhändler gemacht haben: Schildkröten entleeren
ihre Analblasen mit den Flüssigkeitsreserven um den Angreifer
abzuschrecken. Auch der Einsatz von Stinkdrüsensekret ist bei
manchen Arten möglich.


Quelle:

Zoologischer Zentral Anzeiger, Ausgabe 12/99 Seite 18
 



 

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