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AHO Aktuell - 10.03.2000

Berlin/USA: Erstes Elefantenbaby durch künstliche Besamung


(iwd) Im Zoo von Indianapolis (USA) wurde das weltweit erste
Baby einer Afrikanischen Elefantin auf dem Weg über die künstliche
Besamung geboren. Wie Dr. Jeff Bonner, Direktor des Zoos von
Indianapolis mitteilte, brachte die 24 Jahre alte "Kubwa" nach 22
monatiger Tragzeit am 6. März ein gut zwei Zentner schweres
Elefantenmädchen gesund und ohne Komplikationen zur Welt. Das Kalb
wird als "very strong" beschrieben. Bei der Elefantin "Kubwa" handelt
es sich um ein sogenanntes nullipares (noch nie geboren habendes)
Tier, weshalb Experten die Geburt
besonders hoch bewerten.

Die Besamung war von den beiden Tierärzten Dr. Thomas Hildebrandt und
Dr. Frank Göritz vom Berliner Institut für Zoo- und Wildtierforschung
(IZW) im Mai 1998 durchgeführt worden. Diese Gruppe (Ultraschallteam)
gilt auf dem Gebiet der assistierten Reproduktion bei Wildtieren
weltweit als führend. Die von Hildebrandt und Göritz eingesetzten
Methoden sind non invasiv und erlauben daher einen besonders schonenden
Umgang mit den Tieren.

In der Fachwelt sowie im Institut für Zoo- und Wildtierforschung wurde
die Mitteilung mit großer Genugtuung aufgenommen. Elefantengeburten in
Tierparks sind immer noch eine Seltenheit; die Tragzeit dieser größten
Huftiere liegt bei 19 bis 23 Monaten, die Kühe werden nur etwa alle fünf
Jahre trächtig.

Erst in den letzten Jahren ist das komplizierte Reproduktionsgeschehen
der grauen Riesen intensiver erforscht worden, um durch eine effektive,
wissenschaftlich gestützte Zuchtarbeit in Zoos und Tiergärten die
seltenen und immer teurer werdenden Importe aus freier Wildbahn zu
ersetzen und zugleich einen Beitrag zum Schutz der bedrohten Tierart
Elefant zu leisten.

Dabei hat das Berliner Institut sowohl im Rahmen der Grundlagenforschung
als auch bei der Entwicklung eines speziellen Besamungsbestecks
(patentiert) und der Gefrierkonservierung von Elefantensperma
Pionierarbeit im eigenen Hause sowie in Kooperation mit anderen Partnern
geleistet. Mit der von ihnen entwickelten innovativen
Ultraschalltechnik speziell für Elefanten sind die Berliner
Spezialisten aus dem IZW gefragte Partner in Europa, Amerika, Afrika und
Asien.

Das Team Hildebrandt und Göritz hatte 1995 erstmals sonografische
Bilder eines noch ungeborenen Babys aus dem Bauch einer Elefantenkuh
empfangen. In Europa waren die beiden Tierärzte mit der künstlichen
Besamung einer Afrikanischen Elefantenkuh erstmals erfolgreich bei
"Sabi" (Tierpark Schönbrunn, Wien), deren Trächtigkeit im Oktober 1999
nachgewiesen wurde.

Ansprechpartner im IZW:
Dr. Th. Hildebrandt, Dr. Frank Göritz,
Tel.: (030) 5158-0
Besuchen Sie die Internetseite des Berliner Institut für Zoo-
und Wildtierforschung (IZW)

und die Seiten des "project elephant"


Informationsdienst Wissenschaft (idw) - Pressemitteilung
Forschungsverbund Berlin e.V., 10.03.2000
 



 

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