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AHO Aktuell - 11.03.2000

Tollwut: Fledermäuse als Infektionsquelle


(aho) Per Lav Madsen von der Abteilung für Infektionskrankheiten
der Universität von Kopenhagen, Dänemark, weist in der Fachzeitschrift
"Lancet" nachdrücklich darauf hin, dass Fledermäuse sowohl auf dem
europäischen Festland als auch auf den Britischen Inseln mit
Tollwutviren infiziert sein können. In den USA waren in den Jahren 1990
bis 1997 bei 21 Tollwutfällen beim Menschen 19 mal Fledermäuse die
Infektionsquelle.

Die infizierten Fledermäuse fallen durch ihr ungewöhnliches Verhalten
auf, welches aber vom Menschen oft nicht als Tollwuterkrankung erkannt
wird. So wurde in Dänemark ein Mann im Schlaf in seiner Wohnung von
einer erkrankten Fledermaus in die Hand gebissen. Kurze Zeit später
konnte der Tollwutverdacht im Labor bestätigt werden. Per Lav Madsen
vermutet, daß dieses ungewöhnliche Verhalten Folge der Tollwutinfektion
ist und die Tiere ihre Scheu vor Menschen verlieren und sich so in
Wohnungen verirren. In mehr als 50% der Fälle tragen Menschen Bisse
in den Händen davon. Madsen vermutet, dass diese Menschen nicht nur
passive Opfer waren, sondern versucht haben, die Tiere zu fangen.

Quelle:

Per Lav Madsen
Correspondence: Danger from rabies-infected bats
Lancet 2000; 355: 925 - 934


Anmerkung der AHO - Redaktion: Fledermäuse gelten als bedrohte Tierart
und werden, wenn sie hilflos oder verletzt gefunden werden, von
mitleidigen Menschen aufgenommen, gepflegt und auch zum Tierarzt
gebracht. Laien und Tierärzte sollten die notwendige Hygiene und
Vorsicht walten lassen. Haustiere müssen von Fledermauskadavern fern
gehalten werden. Gleichzeitig unterstreicht dieser Bericht noch
einmal die Notwendigkeit einer flächendeckenden Tollwutimpfung von
Katzen und Hunden. Die Tollwut ist noch nicht besiegt!
 



 

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