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AHO Aktuell - 02.04.2000

Impfschutz für Kaninchen


(bpt) Schutzimpfungen spielen in der Tiermedizin eine bedeutende
Rolle bei der Verhütung von Infektionskrankheiten. Durch ihre
konsequente und regelmäßige Anwendung sind verlustreiche,
seuchenhafte Erkrankungen in den Hunde- und Katzenpopulationen
selten geworden. Doch nicht nur Hunde und Katzen brauchen Impfschutz.
Auch Hauskaninchen, ob im Außenstall gehalten oder in der guten Stube,
sind von Infektionskrankheiten bedroht, die nur durch regelmäßige
Impfung abzuwehren sind.

Myxomatose

Die Myxomatose oder Kaninchenpest ist eine verlustreiche Seuche, die
vor allem unter den Wildkaninchen sehr verbreitet ist. Wer zwischen
Mai und Oktober bei einem Spaziergang auf ein scheinbar zahmes
Kaninchen trifft, hat vermutlich ein Myxomatose-Opfer vor sich.
Man erkennt es an starken Schwellungen der Augenlider, die das
Tier nahezu erblinden lassen. Der Kopf kann unförmig aufgetrieben
sein durch teigig bis feste Schwellungen vor allem an Nase, Lippen
und Ohren. Meist sind auch massive Atembeschwerden sichtbar und hörbar.

Tierfreunde sollten bei einer solchen Begegnung den Impuls
unterdrücken, das Tier zu Hause gesund zu pflegen. Die Erkrankung
ist tödlich. Auch dem Tierarzt bleibt keine andere Möglichkeit, als
das Tier von seinem Leiden zu erlösen. Wer gar selbst Kaninchenhalter
ist, könnte einen solchen Entschluß bitter bereuen. Der Myxomatose-
Erreger, ein Virus, kann durch direkten Kontakt, aber auch unreine
Hände des Menschen leicht auf das geliebte Haustier übertragen werden.
Auch sollte kein Grünfutter aus solchen Krankheitsarealen an
Hauskaninchen verfüttert werden. Diese Schutzmaßnahmen reichen jedoch
nicht. Denn der Hauptübertragungsweg von Wild- auf Hauskaninchen ist
der über Stechmücken. Da diese Überträger nur schwerlich aus dem
Lebensbereich der Haus- und Heimkaninchen zu verbannen sind, ist
die rechtzeitige Impfung im Frühjahr der beste Schutz für diese Tiere.
Die Impfung ist fünf bis sechs Monate wirksam und schützt somit
über einen Stechmückensommer. Sie muß dann im folgenden Frühjahr
erneuert werden. Wer Kaninchen in Gebieten hält, die wegen stehender
Gewässer und milder Winter nur kurze Zeit stechmückenfrei sind,
sollte seine Tiere zweimal jährlich impfen lassen.

Chinaseuche

Die Chinaseuche, eine weitere spezielle Virusinfektion der Kaninchen,
ist erst seit 1988 in Deutschland bekannt. Sie ist seither
hauptsächlich in Zucht- und Mastbeständen aufgetreten, nachdem sie
über infizierte Angorakaninchen aus China nach Europa gelangte.
Bislang zählte diese Erkrankung zu den anzeigepflichtigen Seuchen,
da sie bei Ausbruch zu hohen Tierverlusten führt. Erstickungskrämpfe,
Nasenbluten und rascher Tod sind die Merkmale dieser Infektions-
krankheit. Eine Behandlung durch den Tierarzt ist nicht möglich.
Die Impfempfehlung der Veterinärbehörden an die betroffenen Halterkreise
sind weitgehend umgesetzt worden. Auch der private Kaninchenhalter
sollte sein Tier durch jährliche Impfung schützen, da bislang nicht
ausgeschlossen werden kann, daß auch diese Erkrankung durch
Stechmücken übertragen wird.


Quelle: BPT - Presseinformation
 



 

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