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AHO Aktuell - 04.04.2000

ÄP: Wer mit Katze oder Hamster schmust riskiert Haut und Haare


(aho) Zoophile Dermatomykosen - übertragen durch Kuscheltiere wie
Katzen, Hamster oder Meerschweinchen - blühen derzeit in Deutschland
buchstäblich auf. Nach einer Meldung des Online-Magazins "Ärztliche
Praxis" (ÄP) werden jährlich 10.000 Mikrosporie-Fälle in Deutschland
beim Menschen diagnostiziert. Die extrem ansteckende Dermatomykosen
durch zoophile Erreger haben hierzulande nach dem ersten Wiederauf-
flackern im Jahre 1995 eine neue "Qualität" erreicht. Beobachteten
Ärzte zunächst nur wenige Einzelfälle, hat vor allem die Mikrosporie
in Deutschland fast epidemische Ausmaße angenommen. Seit neuestem
macht zudem die Nagetier-Trichophytie durch Trichophyton granulosum
verstärkt von sich reden. Als Überträger fungieren Meerschweinchen,
Hamster und Kaninchen.

In Ostdeutschland macht sich unter Landwirten und Urlaubern auf dem
Bauernhof in letzter Zeit Trichophyton verrucosum breit. Grund:
Die Rinderbestände als klassisches Erreger-Reservoir werden seit
der Wende kaum noch geimpft.

Ebenfalls neu im epidemischen Trend, so die Meldung des Online-
Magazins, liegt das gehäufte Vorkommen der Erreger zoophiler
Dermatomykosen in einheimischen Katzen- und Nagetier-Zuchten.
Leben dort latent infizierte ältere Tiere, stecken diese permanent
den Nachwuchs an. Kaum verkauft, erkranken zunächst die Jungtiere,
kurze Zeit später auch die stolzen neuen Besitzer akut an Mikrosporie
oder Trichophytie. Viele Tiere sind im Gegensatz zu Menschen nur
asymptomatisch infiziert. In solchen Fällen kann bei der Herdsuche
die Woodlicht-Untersuchung zielführend sein. Stammt das wertvolle
Rassetier tatsächlich aus einer Pilz-verseuchten Zucht, drohen fast
immer juristische Auseinandersetzungen. Die Käufer tun deshalb gut
daran, vom Tierarzt eine Expertise erstellen zu lassen.

Die meisten zoophilen Dermatophyten sind für den Menschen obligat
pathogen und äußerst virulent. In vielen Fällen zählen zoophile
Pilz-Infektionen auch zu den Problem-Mykosen. Häufig wird die
Mikrosporie zunächst als Impetigo contagiosa verkannt. In der Folge
entstehen ausgedehnte und komplizierte Verläufe.

Die Ärztliche Praxis gibt folgenden Tipp:

Mit dem Tierarzt kooperieren!

Patienten, denen zoophile Dermatomykosen zusetzen, können nur
gesunden, wenn das häusliche Erreger-Reservoir in Form von Katze,
Meerschweinchen oder Hamster ebenfalls saniert wird. Raten Sie
Betroffenen deshalb, auch augenscheinlich gesunde Vierbeiner
unbedingt vom Tierarzt untersuchen zu lassen. Viele tragen die
Erreger latent sich, ohne selbst manifest erkrankt zu sein.



Quelle:

Ärztliche Praxis, Das Online - Magazin für Ärzte und Patienten
vom 4.4.2000
 



 

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