Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 03.05.2000

Einfacher Trick ermöglicht Meisterleistungen der Tierwelt


Santa Cruz (pte, 3. Mai 00) - Die amerikanische Forscherin Terrie
Williams von der University of California in Santa hat herausgefunden,
wie Delfine es schaffen, dass sie so lange Zeit unter Wasser
verbringen können, ohne zu atmen. Ein einfacher Trick hilft ihnen
dabei: sie machen Pausen beim Abtauchen.

"Eigentlich müssten die Tiere beim Tauchen ersticken, da sie nicht
genügend Sauerstoff speichern können", sagte Williams. Die Forscherin
schnallte den Tieren eine Videokamera um und entdeckte, dass die Tiere
beim Abtauchen nur ein paar Mal kräftig mit den Flossen schlagen und
sich dann weitgehend ohne eigenen Antrieb weiter treiben lassen. Die
Pausen der Delfine, in denen sie ohne Energieverbrauch vorwärts kommen,
betragen bis zu zwei Minuten. Erst dann beschleunigen sie mit wenigen
Flossenschlägen erneut.

Mit der gleichen Arbeit legen sie so größere Strecken zurück, sparen
Energie und senken damit gleichzeitig den Sauerstoffverbrauch,
berichtet das amerikanische Wissenschaftsmagazin Science in seiner
jüngsten Ausgabe. Demnach nutzen auch andere Meeressäuger wie Weddell-
Robben und Blauwale die gleiche Fortbewegungsweise. Sie bewegen sich
ein Stück aktiv vorwärts und lassen sich dann weitergleiten. Wenn
Robben tiefer als 300 Meter tauchen, treiben sie rund 80 Prozent der
Zeit antriebslos weiter.

Die Tiere nutzen dabei noch eine anderen physikalischen Effekt aus:
in mehr als 80 Meter Tiefe presst der Wasserdruck die Luft in den
Lungen so stark zusammen, dass sie auch ohne eigenen Antrieb immer
weiter in die Tiefe sinken. Sobald sie tiefer als 80 Meter sinken,
schlagen sie noch seltener mit den Flossen, um Energie zu sparen.

Williams entdeckte, dass Blauwale sich in diesen Tiefen so langsam
bewegen, dass sie ihre Videoaufnahmen mit siebenfacher Geschwindigkeit
laufen lassen musste, um überhaupt Bewegungen zu erkennen. Die
Meeressäuger senken so ihren Energieverbrauch um mehr als 30 Prozent.

Das dieses Gesetz auch für den Homo Sapiens gilt, fand James Timmons
vom Pfizer-Forschungslabor in Sandwich, Großbritannien, heraus: bei
kurzen Pausen nach acht Minuten Kniebeugen gewinnen die Muskeln
zusätzliche Energie, wenn kurze Pausen eingelegt werden. Dabei
entstehen Phosphate, die mit für den Muskelkater verantwortlich sind.
"Kurze Pausen senken nicht nur den Energieverbrauch, sondern
reduzieren auch den Muskelkater", so Timmons. "Kein Wunder, dass sich
auch Vögel, Eidechsen und Erdhörnchen meistens im stop and go vorwärts
bewegen", so die Forscherin.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de