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AHO Aktuell - 05.05.2000

Zecken als Infektionsüberträger

Schutzmaßnahmen für Hund und Katze - zu Hause und im Urlaub


(bpt) Von März bis Oktober haben sie in Deutschland Saison -
Zecken und ihre Entwicklungsstadien. In Gräsern, Büschen
und Sträuchern der Laub- und Mischwaldareale lauern sie auf
eine Blutmahlzeit. Ihre Opfer, Vögel, Säugetiere und den
Menschen, schädigen sie nicht allein durch Blutentzug. Bis zu
20 Prozent dieser Parasiten sind mit dem Erreger der
sogenannten Lyme-Borreliose infiziert, den sie beim Saugakt
mit abgesondertem Speichel auf ihren Wirt übertragen.

An der Lyme-Borrelliose, einer bakteriellen Infektion, können
Mensch und Hund erkranken. Gelenkentzündungen mit
schmerzenden Gliedmaßen und Bewegungsstörungen sowie
zeitweiliges Fieber mit gestörtem Allgemeinbefinden
kennzeichnen das Krankheitsbild. Bei Katzen sind die
Krankheitsanzeichen noch wenig bekannt. Doch auch ihr
Abwehrsystem muß sich mit dem Erreger auseinandersetzen.
Dies zeigen Blutuntersuchungen, die auch zur Diagnose der
Erkrankung durchgeführt werden. Die Behandlung erfolgt bei
Mensch und Tier durch Antibiotika, die über mindestens 14
Tage verabreicht werden müssen.

Zur Verminderung des Infektionsrisikos sollten Hunde und
Katzen nach jedem Freilauf gründlich abgesucht und von den
drei bis vier Millimeter großen, schwarz oder braun gefärbten
Zecken befreit werden. Haben die Blutsauger ihre Opfer
erreicht, sind sie oft mehrere Stunden auf der Wirtsoberfläche
unterwegs, um eine geeignete Ansaugstelle zu finden.
Bevorzugt werden gefäßreiche, dünnhäutige Stellen an Kopf,
Hals, Schulter und Achsel. Auch bereits in der Haut
verankerte Zecken können noch erfolgreich an der
Erregerübertragung gehindert werden. Die Speichelsekretion
beginnt frühestens zwei Stunden nach dem Ansaugen. Mit
einer speziellen Zeckenzange lassen sich die Insekten
erfassen und unter sanftem Zug aus der Haut drehen.
Keinesfalls sollte man sie zuvor mit Öl abtöten, denn gerade im
Todeskampf setzen Zecken ihren möglicherweise infektiösen
Speichel ab.

Neben der manuellen Zeckenabwehr kommen in der
tierärztlichen Praxis speziell gegen Zecken gerichtete
Wirkstoffe zur Anwendung. Diese Arzneimittelzubereitungen
Form von Halsbändern,Puder, Spray, Tropflösung oder
Badeflüssigkeit können Haustiere in zeckenreichen Arealen
wirksam schützen.

Wer mit seinem Hund eines der Mittelmeerländer, Norditalien,
die Südschweiz oder Ungarn bereisen will, sollte die
Zeckenbekämpfung ganz oben auf den Urlaubsplaner setzen.
In diesen Ländern wird der Erreger der Babesiose durch
Zecken übertragen. Im Mittelmeerraum ist zudem eine
Doppelinfektion mit dem Erreger der Ehrlichiose möglich. In
beiden Fällen handelt es sich um Blutparasiten, die ein bis drei
Wochen nach der Übertragung Fieberschübe mit gestörtem
Allgemeinbefinden, Blutarmut und Blutharn auslösen können.
Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium entsteht Blutarmut.
Treten solche Krankheitszeichen nach einer Urlaubsreise auf,
sollte der behandelnde Tierarzt auf den vorangegangenen
Auslandsaufenthalt aufmerksam gemacht werden.

Bpt - Presseinformation
 



 

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