Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 05.05.2000

Etwa 100.000 Katzen sterben jährlich in Deutschland an FIP


Karlsruhe (ots) - Seit einigen Wochen erkunden unsere kleinen
"Frühjahrskätzchen" ihre Umgebung und sammeln ihre ersten
Erfahrungen. Für alle Katzenliebhaber ist dies jedes Jahr immer
wieder ein herrlicher Anblick. Doch diese Idylle kann trügerisch
sein, denn gerade den Allerkleinsten droht in deren ersten
Lebenswochen eine große Gefahr. Die tödliche und in Deutschland sehr
weit verbreitete Infektionskrankheit, Feline Infektiöse Peritonitis
(FIP).

Dies bedeutet übersetzt "Ansteckende Bauchfellentzündung der
Katze". Es handelt sich jedoch nicht um eine vorübergehende
Entzündung des Bauchfells, sondern um ein vielgestaltiges
Krankheitsbild, das selbst von erfahrenen Tierärzten oft sehr schwer
zu erkennen ist.

Sicher ist jedoch, dass das Risiko für Katzen an FIP zu
erkranken, häufig unterschätzt wird. Nach aktuellen Schätzungen
sterben jährlich allein in Deutschland etwa 100.000 Katzen an dieser
unheilbaren Krankheit. Der bekannte Virologe Prof. Dr. Hans Lutz von
der Veterinärmedizinischen Universität in Zürich geht davon aus, dass
die FIP bei Katzen, die jünger als ein Jahr sind, die häufigste
Todesursache darstellt.

Prinzipiell kann sich jede Katze mit dem FIP-Virus infizieren. Die
Ansteckung erfolgt vor allem über den direkten Kontakt zwischen zwei
Katzen, kann aber auch über gemeinsam benützte Katzentoiletten
erfolgen. Gerade im Kot infizierter Katzen können die FIP-Viren bis
zu zwei Wochen infektiös bleiben. Dies bedeutet, dass die größte
Gefahr, sich mit dem FIP-Virus zu infizieren, für die Tiere besteht,
die entweder Auslauf nach draußen haben oder zusammen mit mehreren
Katzen gehalten werden.

Jedoch können Einzelhaltung oder völlige Ausgangssperre die Katze
nicht völlig vor einer FIP-Ansteckung schützen, sie können das Risiko
höchstens minimieren. Jede dritte Katze, die an FIP stirbt, stammt
aus einem Haushalt mit nur einer einzigen Katze, die sich nur in der
Wohnung aufhielt.

Deshalb sollte gerade in Haushalten mit mehreren Katzen das
regelmäßige Reinigen der Katzentoilette die Infektionsgefahr senken.
Jedoch zeigt die Erfahrung, dass selbst beste Hygiene alleine nicht
ausreicht, um FIP-Infektionen zu verhindern. Es gibt in Deutschland
seit einigen Jahren einen FIP-Impfstoff, der das FIP-Virus bekämpft.

Dieser Impfstoff wird nicht wie andere Katzenimpfstoffe gespritzt,
sondern ganz sanft auf und in die Katzennase geträufelt. Er bildet an
der Haupteintrittspforte des Virus eine Virusblockade und verhindert
so das Eindringen des tödlichen Erregers in die Katze. Gleichzeitig
bilden die Katzen FIP-spezifische Abwehrzellen aus, die das Virus
auch im Körper der Katze neutralisieren.

Denken Sie also daran, wenn Sie mit Ihrer Katze zum Tierarzt
gehen, und fragen Sie gezielt nach der FIP-Erkrankung, damit auch Sie
ihre Katze vor dieser tödlichen Infektion schützen.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de