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AHO Aktuell - 12.05.2000

Kampfhunde: "Aggressionszucht wird im Keim erstickt!"


(aho) "Wir reden nicht nur über den Schutz der Bevölkerung vor
gefährlichen Hunden, sondern wir handeln. Der entsprechende
Verordnungsentwurf über das Halten gefährlicher Tiere, der die
Zucht von Hunden der Zuchtlinien der Bullterrier, American
Staffordshire Terrier, Pit Bull Terrier und von Kreuzungen mit
Tieren dieser Zuchtlinien verbietet, ist bereits fertiggestellt
und in der Abstimmungsphase", betonte heute Niedersachsens
Landwirtschaftsminister Uwe Bartels vor dem Plenum des Landtages.
Insofern liefen die zurzeit bundesweit diskutierten diesbezüglichen
Innenminister-Initiativen "bei ihm offene Türen ein", fügte
Bartels hinzu.

Wer in Niedersachsen zukünftig dennoch mit Hunden dieser Linien
züchten will, muss für jedes einzelne Zuchttier einen bestandenen
Wesenstest vorlegen. Besteht ein zur Zucht vorgesehenes Tier diesen
Test nicht, sieht der Maßnahmenkatalog schärfste Haltungsvorschriften,
Sterilisation bzw. Kastration oder gar Tötung vor, so Bartels.

Fachliche Grundlagen dieser Niedersachseninitiative seien ethologische
Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung und er sei froh darüber,
dass er namhafte Wissenschaftler, an der Spitze Dr. Dorit Feddersen-
Petersen von der Universität Kiel und Prof. Dr.Hansjoachim Hackbarth
von der Tierärztlichen Hochschule Hannover zur Mitarbeit gewinnen
konnte. Zurzeit würden die Experten, gemeinsam mit Mitarbeitern seines
Ministeriums, an der Realisierung eines praxistauglichen Wesenstestes
arbeiten. Der liege voraussichtlich Ende Mai vor und sei dann eine
wichtige Säule in punkto Verhinderung der "Produktion aggressiver
Tiere".

"Wir brauchen keine neuen Gesetze, um uns vor bereits auffällig
gewordenen Hunden zu schützen. Dafür haben wir bereits das Gesetz zur
Gefahrenabwehr, das Kommunalabgabengesetz und das Tierschutzgesetz,
mit dem schon 1998 von Niedersachsen in das Gesetz eingebrachten
Aggressionszucht- und Aggressionsausbildungsverbot", unterstrich
Bartels. "Was uns bislang noch fehlt, ist eine präventive Maßnahme,
die das Entstehen derartiger Tiere bereits im Ansatz verhindert.
Daran arbeiten wir mit Hochdruck und werden die entsprechende
Verordnung, wie geplant, im August in Kraft setzen."

Niedersächsisches Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung
und Forsten vom 11.05.2000
 



 

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