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AHO Aktuell - 15.05.2000

Kinderkrankheiten der Katze


(bpt) Was kann entzückender sein als verspielte, lebensfrohe
Katzenkinder? Damit sich die kleinen Stubentiger ungestört entwickeln
können, sollten zweibeinige Katzeneltern den wichtigsten
Kinderkrankheiten ihrer Schützlinge schon frühzeitig zu Leibe rücken.

Bereits in den ersten Lebenstagen infizieren sich viele Katzenwelpen
mit Spulwürmern. Das infizierte Muttertier überträgt die Wurmlarven
mit der Milch auf ihre Jungen. Über die Speiseröhre gelangen die Larven
in den Welpendarm. Dort werden sie geschlechtsreif und produzieren
Wurmeier, die mit dem Katzenkot ausgeschieden werden. In ihrem Bemühen,
sich durch Belecken sauber zu halten, infizieren sich Jung- und
Alttiere mit den Wurmeiern stets aufs Neue. Die sich aus den
aufgenommenen Eiern entwickelnden Larven wandern auf unterschiedlichen
Wegen durch den Katzenkörper, um in den Darm zu gelangen. Unterwegs
können sich einige Larven in der Körpermuskulatur abkapseln. Sie bilden
ein Infektionsreservoir, das immer dann aktiviert wird, wenn die
Körperabwehr nachläßt, zum Beispiel unter Stress oder während der
Trächtigkeit. Dann setzen die Larven ihre Wanderung fort und gelangen
so auch in das Gesäuge.

Hakenwürmer sind ebenfalls häufig bei Jungkatzen anzutreffen. Ihre
Eier werden von infizierten Tieren mit dem Kot ausgeschieden. In der
Außenwelt entwickeln sie sich zu Larven, die sich durch die Haut in
den Körper ihres Wirtes bohren.

Werden die Parasiten nicht frühzeitig ausgemerzt, kümmern die
Jungkatzen, bekommen ein struppiges Fell und wässrigen bis blutigen
Durchfall. Bei ausgewachsenen Katzen kommt es nur selten zu klinischen
Erscheinungen. Als Infektionsüberträger spielen sie aber ebenso wie die
infizierten Jungtiere eine bedeutende Rolle. Denn nicht nur Katzen
sind durch Wurmbefall gefährdet, sondern auch der Mensch. Insbesondere
Kinder, die in engem Kontakt mit Katzen leben, können Wurmeier oder
Wurmlarven aufnehmen und durch wandernde Larven Gesundheitsschäden
erleiden.

Der Infektionsgefahr für Tier und Mensch kann durch ein tierärztlich
kontrolliertes Entwurmungsprogramm vorgebeugt werden. Wenn die
Möglichkeit besteht, sollte bereits die trächtige Kätzin auf Wurmbefall
untersucht und gegebenenfalls entwurmt werden. Da im Gewebe abgekapselte
Wurmlarven durch die Behandlung nicht erreicht werden können, müssen
etwa 14 Tage nach der Geburt die Welpen und die Mutterkatze erneut und
in regelmäßigen Abständen bis zur Wurmfreiheit behandelt werden.

Wurmfreie Kätzchen verfügen über ein unbelastetes Immunsystem und dies
ist Voraussetzung, um die Jungtiere im Alter von etwa acht Wochen
gegen Infektionskrankheiten wie Katzenseuche, Katzenschnupfen, Tollwut
und Leukose zu impfen.

Quelle:
Bundesverband Praktischer Tierärzte e.V., Frankfurt
 



 

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