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AHO Aktuell - 28.06.2000

Kampfhunde: Deutscher Tierschutzbund fordert Sofortprogramm


Nach dem tragischen Vorfall in Hamburg, bei dem ein sechsjähriger
Junge von einem Pitbull getötet wurde, fordert der Deutsche
Tierschutzbund ein 5-Punkte-Sofortprogramm. Europas größte Tier-
und Naturschutzorganisation hat schon vor 10 Jahren vor der
zunehmenden Bedrohung durch aggressiv gezüchtete oder ausgebildete
Hunde gewarnt.

"Wir sind traurig und bestürzt, dass es wieder ein Opfer gegeben
hat. Seit Jahren warnen wir bereits vor der zunehmenden Bedrohung von
Mensch und Tier durch aggressiv gezüchtete oder ausgebildete Hunde.
Auf politischer Ebene ist bisher kaum etwas passiert. Jetzt muss ein
Sofortprogramm her!" fordert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen
Tierschutzbundes, letztlich auch als Konsequenz aus den tragischen
Ereignissen in Hamburg. Der Deutsche Tierschutzbund hat bereits 1990
ein Heimtiergesetz gefordert, mit dem die derzeit vorhandenen
Gesetzeslücken hinsichtlich Zucht, Haltung, Import und Handel mit
Hunden geschlossen werden könnten. Schon zu dem Zeitpunkt war die
steigende Zahl der als aggressiv auffälligen Hunde in den 508
dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierheimen absehbar.
Das Heimtiergesetz muss nun umgehend, ohne weitere bürokratische
Hürden, als bundeseinheitliches Gesetz erlassen werden.

Als Sofortmaßnahmen müssen die politisch Verantwortlichen u.a. ein
Importverbot für bestimmte Rassen erlassen. Zudem muss umgehend eine
Kennzeichnungspflicht für Hunde eingeführt werden, damit die Behörden
ein weiteres Instrument zur Kontrolle der Halter und Züchter erhalten.
Ohne großen zeitlichen Verzug müssen auch die zuständigen Behörden
personell verstärkt werden, damit eine Kontrolle stattfinden und
der Vollzug von Anordnungen überprüft werden kann. Als präventive
Sofortmaßnahme muss aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes auch
das Strafrecht umgehend verschärft werden, damit Halter und Züchter,
die Tiere missbrauchen und damit Menschen und Tiere gefährden, mit
harten Strafen zur Verantwortung gezogen werden.

" Wir brauchen jetzt ein Zuchtverbot für einzelne Rassen, weil die
Hunde in der öffentlichen Meinung keine Chance haben und damit
Dauergäste in den eh` schon überfüllten Tierheimen werden. Diese
stehen jetzt schon vor schier unlösbaren Problemen. Wichtig ist,
dass es nicht nur bei der einzelnen Maßnahme bleibt, sondern
endlich umfassende, bundeseinheitliche Regelungen erlassen werden.
Da darf es keine bürokratischen Hürden mehr geben", so Apel.


Deutscher Tierschutzbund vom 27.06.2000
 



 

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