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AHO Aktuell - 03.07.2000

Deutsche Tierhilfswerk: Sonderfond für Kampfhunde bereitgestellt


München (ots) - Mit der Sonderaktion "Wir kämpfen für die Hunde"
stellt das Deutsche Tierhilfswerk e.V (DTHW) einen Sonderfond für
mobile Zwingeranlagen bereit, um die Aufnahme von sogenannten
Kampfhunden in deutschen Tierheimen zu unterstützen. Mit dieser
Maßnahme soll vermieden werden, das Hunde ausgesetzt oder anderweitig
"entsorgt" werden. Nicht zuletzt dient diese Aktion auch einer
erhöhten Sicherheit der Öffentlichkeit, denn wenn die Tierheime die
Aufnahme verweigern, ist zu befürchten, dass von orientierungslos
umherstreunenden Hunden, die plötzlich nicht mehr in der Versorgung
des Menschen stehen, eine erhöhte Gefahr ausgeht.

Die im Rahmen der Aktion "Wir kämpfen für die Hunde" aufgenommenen
Tieren sollen während ihres Tierheimaufenthalts einem Wesenstest
unterzogen werden, der von Experten durchgeführt wird. Hunde, deren
erhöhtes Aggressionspotential eine Gefahr für Mensch und Tier
darstellt und denen einzig ein Weiterleben in Zwingereinzelhaltung
bleibt, sollen vom Tierarzt euthanasiert werden. Die Hunde, die
jedoch den Test bestehen, sollen kastriert bzw. sterilisiert und an
kompetente Tierschützer vermittelt oder in Gruppenhaltung
untergebracht werden.

Haltungsverbot gleich Tötungsgebot

Tatsache ist, dass Politiker trotz der jahrelangen Proteste der
Tierschützer, vor dem milieubedingten Problem "Kampfhunde" seit
jeher die Augen verschlossen haben. Was früher verschlafen wurde,
soll nun medienträchtig mit zweifelhaften Gewaltaktionen wieder gut
gemacht werden.

"Sogenannte Kampfhunde auszurotten und die Türen der Tierheime vor
ihnen zu verschließen, sind keine probaten Mittel, das Problem in den
Griff zu bekommen. Die Gefahr, die von aggressiven Hunden ausgeht,
ist nicht rassebedingt und darf nicht auf einzelne Rassen abgewälzt
werden. Wer sein Ego mit einem scharfen Hund aufpolieren möchte, ist
nicht an sogenannte Kampfhunde gebunden. Aus jeder Rasse lassen sich
mit grausamen Methoden Individuen prägen, die Bestien sind.
Entscheidet sich die Szene für den Deutschen Schäferhund als
Nachfolger für den Kampfhund, wird ein Rasseverbot dieser
lobbystarken Hunde ganz sicher nicht diskutiert ", erklärt Gina
Barth-Muth, Pressesprecherin des Deutschen Tierhilfswerk e.V.

Das DTHW fordert eine Kennzeichnung aller Hunde per Implantat,
damit sich die Halter nicht mehr aus der Verantwortung ziehen können.
Darüber hinaus werden folgende Maßnahmen akzeptiert: Zucht- und
Importverbot, Hundeführerschein, verschärfte Anforderungen zur
Haltung von Hunden mit niedriger Reizschwelle und großen Hunden, eine
Haftpflicht-Pflicht, Kastration sowie ein Leinen- und Maulkorbzwang.
Gegen ein generelles Haltungsverbot protestiert das DTHW aufs
Schärfste, da es einem Tötungsgebot gleichkommt.

Die Liste zeigt Mängel

Viele der auf der sogenannten Kampfhundeliste stehenden Tiere
treten weniger häufig negativ in Erscheinung, als zum Beispiel der
Deutsche Schäferhund, der die Spitze der "Beißstatistik" mit anführt,
der auf besagter Liste aber fehlt. Verallgemeinerungen und mangelnde
Akzeptanz haben einen hysterischen Hundehass ausgelöst, der für viele
kompetente und verantwortungsvolle "Kampfhundehalter" bereits fatale
Folgen hatte.

Tierschützer müssen den Karren aus dem Dreck ziehen

Viele der Betroffenen können dem wachsenden Druck durch die
Öffentlichkeit nicht mehr standhalten und suchen die Hilfe der
Tierschützer. Schlagen auch sie die Türen zu, werden die Hunde
ausgesetzt oder anderweitig "entsorgt".

Statt sich jetzt einzig mit einem Fingerzeig auf die Politiker des
Themas Kampfhunde zu entledigen und Tiere abzuweisen, die in Not
geraten sind, sollten Tierschutzvereine Tierschutz leisten und den
gefährdeten Hunden und ihren Haltern zur Seite stehen. Denn wer Hilfe
verweigert, handelt tierschutzwidrig und macht sich gegebenenfalls an
tierschutzrelevanten Handlungen mitschuldig. Es kann nicht sein, dass
der Tierschutz durch einen Aufnahme-Boykott die Klassifizierung
"Kampfhunde" akzeptiert. Alle Hunde, auch die, die durch menschliche
Manipulation aggressiv geworden sind, haben einen Anspruch auf
Tierschutz. Den leistet jetzt das Deutsche Tierhilfswerk e.V. mit
seiner Sonderaktion.

Deutsches Tierhilfswerk e.V.
Info: 01805-843744
 



 

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