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AHO Aktuell - 26.07.2000
Schnabelräude beim Wellensittich
Das Krankheitsbild der Schnabelräude ist unverwechselbar.
Borkige, mit winzigen Löchern durchsetzte Beläge am
Schnabelwinkel, um die Augen oder die Nasenöffnungen
lassen keinen Zweifel: hier sind Grabmilben am Werk, die sich
durch die Hornschichten der Vogelhaut bohren und sich von
dem dabei anfallenden Zellmaterial ernähren.
Bereits im Nest werden die Parasiten auf die Jungvögel
übertragen. Aber noch gut eineinhalb Jahre können vergehen,
bis die ersten Symptome sichtbar werden. Viele Wellensittiche
sind latent infiziert. Das bedeutet, daß sie durch den
Milbenbefall nicht merklich erkranken, solange ihre
Abwehrkraft nicht durch andere Erkrankungen oder
Fehlernährung geschwächt wird. Ist die Schnabelräude erst
einmal ausgebrochen, kann sie sich mit der Zeit auch auf die
federlose Beinhaut und die Gegend um die Kloake ausdehnen.
Die erste Behandlung muß der Tierarzt vornehmen. Mit
speziellen Lösungen weicht er die Borken auf und löst sie
vorsichtig ab. Die Krusten enthalten Milben und Eier und
müssen sorgfältig vernichtet werden. Anschließend werden
die betroffenen Stellen vom Tierbesitzer weiterbehandelt,
indem er sie täglich mit einer milbenabtötenden Flüssigkeit
betupft. Scheue Vögel, die nicht täglich gefangen werden
können, erhalten ein Präparat, das in größeren Zeitabständen
auf den Nacken aufgetropft wird. Es verteilt sich dann in der
Haut und läßt die noch vorhandenen Milben nach und nach
absterben.
BpT - Pressedienst
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