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AHO Aktuell - 07.09.2000

Magengeschwüre: Jedes zweite Turnierpferd betroffen!


(aho) Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass
Magengeschwüre häufig bei Pferden vorkommen. So sollen Magengeschwüre
bei 93% der Rennpferde, fast 60% anderer Leistungspferde und gut 57%
aller Pferde im Alter von unter einem Jahr auftreten. Magengeschwüre
können jedoch auch bei Jagd-, - und Dressurpferden und allen anderen
Leistungspferden vorkommen.

Anzeichen für ein Magengeschwür können sein: Gewichtsverlust,
verminderter Appetit, stumpfes Fell oder eine plötzliche Veränderung
der Haarfarbe sowie ein Absinken des Leistungsniveaus ohne weitere
Symptome. Letztlich muß man jedoch das Magengeschwür anhand einer
endoskopischen Untersuchung verifizieren. (1)

Turnierpferde unterliegen besonderen Belastungen: Sie müssen oft hart
arbeiten, werden über weite Strecken transportiert und erleben ständig
Änderungen in der Fütterung und in ihrer Umwelt. Sie haben in der Regel
wenig Weidegang und der Kraftfutteranteil in ihrer Ration ist hoch.
Alle diese Faktoren können zur Entwicklung von Magengeschwüren
beitragen.

Im Rahmen eine Studie wurden 50 Turnierpferde verschiedener Richtungen
untersucht, die in den 30 Tagen zuvor zumindest zu einem Turnier
gefahren und dort vorgestellt wurden und die sich in ihrem normalen
Training befanden. Die Pferde wurden mit einem Endoskop untersucht.
Zuvor wurde je eine Blutprobe für eine Laboruntersuchung entnommen.

Die Häufigkeit (Prävalenz) von Magengeschwüren bei der Turnierpferden
lag bei 58 Prozent. Für die Pferde mit Magengeschwüren wurde ein
möglicher Zusammenhang mit verschiedenen Risikofaktoren, wie frühere
Koliken, Anwendung von sogenannten "nichtsteroidalen Antiphlogistika"
(Schmerzmittel), Lahmheiten, Fitness und Temperament ausgewertet.
Ein Zusammenhang deute sich zwischen dem Temperament der Pferde und
der Neigung zu Magengeschwüren an. Nur sechs von 50 Pferden wurden
als nervös klassifiziert, aber alle sechs wiesen Magengeschwüre auf.
Pferde mit Magengeschwüren hatten deutlich weniger Erythrozyten
(rote Blutkörperchen) und weniger Hämoglobin (Blutfarbstoff). Dies
kann auf anhaltende Blutungen aus den Magengeschwüren zurückgeführt
werden. Trotzdem lagen die Blutwerte bei den betroffen Pferden
im Normalbereich.


Quelle:

1. Fachpraxis, Nr. 37, S. 45

2. McClure, S. R., L. T. Glickman und N. W. Glickman:
Prevalence of gastric ulcers in show horses.
J. Am. Vet. Med. Ass. 215, 1130-1133 (1999).
/ Zit. nach: Praktischer Tierarzt 81: 6, 495 (2000)
 



 

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