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AHO Aktuell - 19.09.2000

STS fordert Importverbot für kupierte Hunde


(STS) Das Kupieren der Hundeohren und -ruten ist in der Schweiz seit
mehreren Jahren verboten, nicht aber der Import kupierter Hunde
von über 5 Monaten.

Seit dem Teilverbot floriert das Geschäft mit den verstümmelten
Tieren. Mittelsmänner importieren kupierte Hunde aus den Oststaaten,
hauptsächlich aus Polen, Tschechien, Ungarn und der Ukraine. Das
geltende Einfuhrverbot für kupierte Hunde unter fünf Monaten hat
sich leider als nicht vollzugstauglich erwiesen, es wird denn auch
problemlos auf verschiedene Arten umgangen, zum Beispiel durch
Einfuhr eines kupierten Welpen als "Ferienhund" mit anschliessender
Ausfuhr und offizieller, legaler Einfuhr im Alter von fünf Monaten.
Es werden heute weit mehr kupierte Hunde importiert als vor dem
Kupierverbot, denn bei gewissen Haltern von Dobermännern, Rottweilern,
Boxern, Riesenschnauzern, Mastino Napoletanos und Jagdhunden besteht
offenkundig nach wie vor eine Nachfrage. Hundehändler erzielen mit
verstümmelten Importhunden besonders hohe Preise, das Geschäft mit
kupierten Tieren ist deshalb speziell profitabel. Verkürzte,
verstümmelte Ruten und Ohren dienen einzig dem fragwürdigen
Schönheitsideal einzelner Züchter und Halter, die Rute ist aber
ein wichtiges Ausdrucks- und Kommunikationsmittel für den Hund, hält
Marianne Staub, Präsidentin des Schweizer Tierschutz STS fest. In
seiner Vernehmlassung zur Revision der Verordnung über die Ein-,
Durch- und Ausfuhr von Tieren und Tierprodukten (EDAV) unterstützt
der Schweizer Tierschutz STS deshalb ein generelles Importverbot
für kupierte Hunde. Weil auch das Europäische Uebereinkommen zum
Schutz von Heimtieren das Kupieren von Hundeohren und -ruten
untersagt und im benachbarten Ausland neuerdings entsprechende
Verbote bestehen, sieht der Schweizer Tierschutz STS keine
Veranlassung mehr, das Importverbot durch Ausnahmebewilligungen
zu verwässern. Für seriöse Schweizer Züchter sollte es inzwischen
kein Problem mehr sein, zur Blutauffrischung ihrer Zuchtlinien
nichtkupierte Hunde zu importieren.

Zusätzlich und als flankierende Massnahme zum Importverbot schlägt
der Schweizer Tierschutz STS ferner ein Verbot für das Ausstellen
von kupierten Hunden vor. "Wenn an schweizerischen Hundeausstellungen
kupierte Hunde zugelassen werden und Preise gewinnen, wird ein
falsches Signal gesetzt.", protestiert Marianne Staub. "Solche
Hundeausstellungen steigern die Nachfrage nach verstümmelten Hunden
und vermitteln ein fragwürdiges Schönheitsideal."


Basel, 19. September 2000
 



 

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