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AHO Aktuell - 03.10.2000

Welttierschutztag 4. Oktober 2000: Im Jahr des Hundes


Kein anderes Tier hat die Schlagzeilen im Jahr 2000 so dominiert wie
der Hund. Vom Gesetzgeber bis heute zur Sache degradiert und vielerorts
als Killermaschine verteufelt, erbringen Hunde in unserer Gesellschaft
wertvolle Dienste als Lawinen-, Katastrophen- oder Blindenhunde und
in vielen anderen sozialen Funktionen. Mit Standaktionen in
verschiedenen Regionen der Schweiz widmet der Schweizer Tierschutz
STS und seine 54 lokalen und regionalen Sektionen den Namenstag von
Franz von Assisi - den Welttierschutztag - diesem anderen,
differenzierten Bild des Hundes.

Hunde sind treue Gefährten und wollen umsorgt werden - eine Chance für
den Menschen, sich zu beschäftigen und sich gebraucht zu fühlen. Sie
geben Lebensfreude und Sicherheit, sie sind ein Ansporn zur täglichen
Bewegung und helfen die Einsamkeit überwinden, da durch sie soziale
Kontakte erleichtert werden. Hunde sind oft lebensrettende Begleiter
von sehschwachen, gehörlosen und vereinsamten Menschen. Die
Partnerschaft mit Tieren lässt sich nicht in Minuten oder in Geld
quantifizieren. Untersuchungen haben ergeben, dass die Gesundheit
der Menschen durch Heimtiere positiv beeinflusst wird; die angenehme
körperliche Berührung des Hundes beim Kraulen wirkt ebenso wie das
Sprechen mit dem Tier stressmindernd und entspannend, dass zum
Beispiel der Blutdruck sinkt. Bei Herzinfarktpatienten konnte
wiederholt der erstaunliche Beweis erbracht werden, dass ihre
Ueberlebenschancen im ersten Jahr nach dem Infarkt größer waren,
wenn sie ein Heimtier hatten. Heimtiere - vor allem Hunde - fördern
das Wohlbefinden, weil sie die Fähigkeit besitzen, Depressionen und
Angstzustände zu vermindern.

Tiere sind nicht selten die einzigen Partner von älteren und einsamen
Menschen. Sie wirken sich aber auch positiv auf das Sozialverhalten
von Kindern aus, sie stärken den Fami-liensinn und das Verantwortungs-
gefühl und vermitteln erste Eindrücke über das Verhalten von Lebewesen.
So belegen Studien, dass Schüler, die ein Haustier haben, in der Klasse
häufig beliebter sind, als Gleichaltrige, die zu Hause kein Tier
halten dürfen.

Mit der Hundesprache umgehen lernen

In der Welpenspielstunde lernen die Jungtiere, dass sie Hunde sind
und wie man mit Artgenossen umgeht. "Im Erziehungskurs lernen Mensch
und Tier, einander ernst zu nehmen" unterstreicht Marianne Staub,
Präsidentin des Schweizer Tierschutz STS die Wichtigkeit dieser Kurse.
"Das bedeutet aber auch, Hunde in ihrer Eigenheit zu respektieren".
Der Hund ist ein Rudeltier, er braucht eine verlässliche und beständige
Partnerschaft mit seinem Halter, aber auch Kontakt mit anderen Hunden.
Konrad Lorenz nannte die Interaktion zwischen Mensch und Haustier ein
"müssiges Spiel". Und doch lerne man in Stunden des Müssigganges die
grundlegende Wahrheit über den Makrokosmos und den Mikrokosmos kennen.

Hunde suchen Familienanschluss

Ueber 480'000 Hunde leben in Schweizer Haushalten. Die meisten Probleme
ergeben sich aus der schlechten Haltung. Viele Tierhalter wissen zu
wenig von ihrem Hund, seiner Wesensart und seinen Bedürfnissen. Oft
ist auch eine ungeeignete Unterbringung oder Raummangel eine schlechte
Voraussetzung für die Haltung eines Hundes. Die Architekten haben
teilweise bei der Planung vollkommen ausser acht gelassen, dass der
Mensch mit Tieren leben möchte und dass die Wohnungen, vor allem in
Neubauten, nicht tierfreundlich sind. Entstehen Probleme, schiebt
man das unerwünschte, das lästig gewordene Tier im Tierheim ab. Die
Aufnahme, Pflege und Vermittlung von herrenlosen Tieren kosten die 54
Sektionen des Schweizer Tierschutz STS gemäss Pensions- und
Tierarztrechnungen jährlich 6 Mio Franken. Ein immenser Betrag,
betont Heinz Lienhard von der Koordinationsstelle für Sektionen des
Schweizer Tierschutz STS, eine Summe, die von den Tierschutzvereinen
zu beinahe 100% selbst aufgebracht werden muss, da für die Basisarbeit
kaum Gelder von der öffentlichen Hand zur Verfügung stehen.

Pressemitteilung Schweizer Tierschutz STS, Basel, 2. Oktober 2000
 



 

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