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AHO Aktuell - 09.11.2000

Richtige Fütterung hilft Vögeln über den Winter


(aho) Mancher Singvogel pickt nach dem ersten Frost vergeblich
nach einem guten Korn. Denn während des harten Winters haben viele
Wildvögel Schwierigkeiten, in unserer bebauten Umwelt geeignetes
Futter zu finden. Mit Sonnenblumenkernen und Meisenknödeln können
Tierliebhaber vielen hungrigen Schnäbeln über den Winter helfen.
Doch eine wirkliche Hilfe ist die Winterfütterung nur, wenn zum
richtigen Zeitpunkt und artgerecht gefüttert wird. Essensreste sollte
man den Tieren beispielsweise nicht geben, aber auch Sonnenblumenkerne
sind als alleiniges Futter zu einseitig. Klaus Oechsner, Präsident des
Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF), rät daher zu
einer ausgewogenen Ernährung, sobald das kalte Wetter eintritt: "Das
Futterangebot muß auf alle Vögel abgestimmt werden. Ansonsten werden
nur wenige, meist ohnehin zahlreich vorhandene Vogelarten unterstützt,
die unter Umständen im kommenden Frühjahr anderen Arten die Nistplätze
streitig machen. Mit einer vielseitigen Fütterung unterstützen
Tierfreunde dagegen die Aufrechterhaltung des natürlichen
Gleichgewichts unter den Vogelarten."

Bei der Futterauswahl sollten weichfressende und körnerfressende
Arten gleichermaßen berücksichtigt werden. Amsel, Rotkehlchen und
Zaunkönig etwa sind sogenannte Weichfresser, erkennbar an ihren
schmalen Schnäbeln. Sie benötigen ein spezielles Weichfutter, das
Fettbestandteile, Trockenobst und Insekten enthält. Körnerfresser
dagegen (z.B. Sperling, Buchfink, Gimpel) können mit ihren breiten,
kräftigen Schnäbeln auch dicke Schalen öffnen. Der Zoofachhändler
weiß, welche Vogelarten in der jeweiligen Region überwintern und
hilft bei der Auswahl des Futters. Die Futterstelle sollte außer
Reichweite von Katzen am Balkon, an Baumstämmen oder in Hängegeräten
angebracht werden. An diesen Platz gewöhnen sich die Tiere schnell
und verlassen sich auf ihn. Daher sollte der Vogelfreund die
Fütterung nicht unterbrechen. Ganz wichtig: Vogelhäuschen und
Futterbehälter müssen innen gut vor Feuchtigkeit geschützt sein.
Der ZZF empfiehlt, sie täglich von Kot und leeren Schalen zu
reinigen, damit sich keine Krankheiten unter den Vögeln ausbreiten.
Am besten füttert man zweimal täglich kleine Mengen: frühmorgens
(Spätaufsteher am Abend) und am Nachmittag, eine Stunde vor der
Dämmerung.

Auf diese Weise gleichen die Vögel morgens ihren Energieverlust
aus und bereiten sich vor Sonnenuntergang auf die lange Winternacht
vor. Werden die Tage wieder wärmer, sollte man die Fütterung langsam
einschränken, damit die Vögel genügend Zeit haben, um sich wieder
auf die Selbstversorgung umzustellen.
 



 

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