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AHO Aktuell - 27.01.2001

BSE-Risiko bei traditionellem Catgut nicht völlig auszuschließen


Neben modernen synthetischen Nahtmaterialien finde auch heute noch das
traditionelle Catgut in der Chirurgie Anwendung, worauf das Sächsische
Staatsministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie soeben in
Dresden hinwies. Catgut werde aus bestimmten Teilen des Rinderdarmes auf
einem recht komplizierten Wege gewonnen. Die jüngsten Erkenntnisse über
die Verbreitung von BSE und die bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich
der Übertragungswege haben nach Aussage des sächsischen Gesundheits-
ministeriums das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
veranlasst, die Sicherheit von Catgut neu zu bewerten. Dabei müsse
eingeschätzt werden, dass auf Grund der Herkunft des Ausgangsmaterials
(Südamerika) und des Herstellungsganges das Risiko der Übertragung von BSE
auf den Menschen zwar sehr gering, nach heutigem Kenntnisstand jedoch nicht
völlig auszuschließen sei. Wie das Sächsische Staatsministerium für
Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie weiter mitteilte, wurde diese
neue Risikoeinschätzung zum Anlass genommen, die Regierungspräsidien in
Chemnitz, Dresden und Leipzig als zuständige Behörden anzuweisen,
unverzüglich die weitere Verwendung von Catgut in der Humanmedizin zu
untersagen. Dazu Sachsens Gesundheitsminister Dr. Hans Geisler: "Die
Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten muss auch hier im Vordergrund
stehen. Ein Verzicht auf Catgut ist auch deshalb sofort möglich und
erforderlich, weil andere Nahtmaterialien gleicher Eignung weiterhin
uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Niemand muss deshalb befürchten,
dass eine notwendige Operation infolge des Catgut-Verbotes nicht oder
nicht sachgerecht durchgeführt werden kann."
 



 

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