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AHO Aktuell - 16.03.2001

Qualvolles Harpunieren von Walen


Bristol (pte) - Harpunierte Wale erleiden oftmals einen qualvollen Tod
und sterben erst nach mehr als einer Stunde. Darauf hat ein britischer
Wissenschaftler in einer nun veröffentlichten Studie hingewiesen. Nur
dreißig Prozent der von japanischen Walfängern erlegten Wale waren beim
ersten Schuss sofort tot. Bei den von norwegischen Jägern getöteten
Tieren waren es sechzig Prozent. Japan und Norwegen sind die einzigen
Nationen weltweit, die noch Jagd auf die Meeressäuger machen.

"Von den verwundeten Walen verendet die Hälfte in den ersten sechs
Minuten. Viele jedoch müssen noch viel länger leiden", so Steve Kestin
von der Universität Bristol, der die Daten der seit 1983 gejagten
Minkwale ausgewertet hat. "In einem Fall dauerte der Tod eines von
japanischen Seeleuten erlegten Tieres sogar 130 Minuten."

Unzureichende Harpunen und Geschütze sind nach Aussagen des
Wissenschaftlers der Grund für den häufig qualvollen Tod der
Meeressäuger. Gewöhnlich werden die Tiere mit Harpunen getötet,
die einen Sprengsatz enthalten und von einer Kanone abgeschossen
werden.

Die Geschütze der japanischen Walfänger sind jedoch für größere Arten
als Minkwale ausgelegt, so dass die Harpunen oftmals den Körper der
Tiere durchbohren und die Granaten außerhalb im Wasser explodieren.
Die norwegischen Seeleute verwenden hingegen spezielle Sprengsätze,
die beim Durchschlagen des Walkörpers detonieren.

Verletzte Wale werden mit Schüssen getötet, wozu häufig drei oder mehr
Geschosse benötigt werden, heißt es in dem Bericht des Veterinär-
mediziners. Aus seinen Untersuchungen zieht er den Schluss, dass die
Jagdmethoden dringend verbessert werden müssten. Eine von Seiten des
Tierschutzes unbedenkliche Jagd auf Wale sieht er dennoch nicht: "Ich
kann keinen annehmbaren Weg erkennen, Wale auf humane Art zu töten."
 



 

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