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AHO Aktuell - 11.04.2001

Kreis Borken: Hinweise für das Osterfeuer


Kreis Borken. Ein alter Brauch macht dem Fachbereich Natur und Umwelt des
Kreises Borken jetzt wieder Sorgen: Seit Jahrhunderten zünden die Menschen
am Karsamstag und Ostersonntag die Osterfeuer an - aus religiösen Gründen,
um den Hof vor Unglück und Bränden zu schützen und um den Winter endgültig
zu vertreiben. Bei richtiger Handhabung ist diese Tradition auch kein
Problem, doch viel zu oft werden die Flammen für falsche Abfallentsorgung
missbraucht und bringen heimische Tierarten in Gefahr.

Peter Pavlovic, Biologe beim Kreis Borken, erläutert: "Auf das Osterfeuer
gehört nur Holz, meist von Heckenrückschnitten." Die alte Küche oder
lackierte Regale haben hier nichts zu suchen. Die Kunststoffanteile und
Beschichtungen können bei der Verbrennung giftige Gase entwickeln. Auch
große Mengen Papier mit Druckerschwärze und Reifen, die gerne als als
Brandstarter genutzt werden, sind generell nicht zulässig. Schon im
Interesse der eigenen Gesundheit sollte man sich an diese Regeln halten:
Nur die Verbrennungsrückstände von Holz und Hecken sind wirklich unbe-
denklich und können anschließend auch als Dünger auf die Felder gebracht
werden. "Für Abfallentsorgung gibt es Behörden", betont Pavlovic.

Wichtig ist dem Ökologen auch eine Umschichtung des sogenannten
"Zopfholzhaufens". Zwar ist Ostern in diesem Jahr relativ spät datiert,
doch die Temperaturen sind noch sehr niedrig. Deshalb suchen viele
heimische Tierarten wie Igel, Mauswiesel, Frösche und Lurche, wenn sie
aus dem Winterschlaf erwacht sind, in dem scheinbar sicheren und
schützenden Holzhaufen Unterschlupf vor dem eisigen Wind. Gerade nachts
verkriechen sie sich in die Sträucher. Und Zaunkönige halten den
Reisighaufen oft für einen idealen Nistplatz.

Deshalb rät Peter Pavlovic: "Am Tag vor der Verbrennung sollte der
Zopfholzhaufen umgeschichtet und an anderer Stelle komplett neu
aufgebaut werden." So können sich die Igel, Mäuse, Kaninchen, Eidechsen,
Vögel und all die anderen Tierarten, die darin Zuflucht fanden, noch
rechtzeitig eine neue Bleibe suchen. Wird der Haufen ohne diese
Umschichtung angezündet, laufen die Tiere oft in Panik vor den
Menschenmassen immer wieder in den Scheiterhaufen und verbrennen
schließlich qualvoll in den Flammen. Rückfragen unter Telefon
02861/ 82-2109
 



 

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