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AHO Aktuell - 19.04.2001

Vom Ochsenfrosch droht im Saarland derzeit keine Gefahr


(aho) - In Sachen Ochsenfrosch gibt das saarländische Umweltministerium
Entwarnung. Nach Pressemeldungen breiten sich die Riesenfrösche derzeit
vor allem in Südfrankreich explosionsartig aus und bedrohen dabei andere
Amphibienarten. "Wir sehen das Thema Ochsenfrosch aus saarländischer
Sicht eher mit Gelassenheit, für Panik besteht aus naturschutzfachlicher
Sicht kein Anlass, allerdings ist eine gewisse Vorsicht geboten", so
Umwelt-Staatssekretär Rainer Grün. "Der Ochsenfrosch kommt bislang im
Saarland nicht vor und wir glauben auch nicht, dass er sich unter unseren
klimatischen Verhältnissen halten und ausbreiten könnte." Joachim Gerstner,
Amphibienexperte im Umweltministerium, nennt für diese Einschätzung im
wesentlichen folgende Gründe: Der Frosch mit den großen Glupschaugen
beginnt erst mit der Fortpflanzung, wenn es mit 17 bis 21 Grad angenehm
warm ist. Die bis zu 15 Zentimeter großen Kaulquappen brauchen zwei bis
drei Jahre zur Entwicklung, so dass unter günstigen Bedingungen sich
Ochsenfrösche zwar in Europa fortpflanzen können, es jedoch eher
unwahrscheinlich ist, dass dauerhaft überlebensfähige Populationen
entstehen. Dennoch warnt das Umweltministerium aufgrund der möglichen
Gefahren für die heimische Fauna davor, Ochsenfrösche, die als Kaul-
quappen im Tierhandel erhältlich sind, im Freiland oder selbst in
Gartenteichen auszusetzen. "Davon müssen wir dringend abraten", so
Staatssekretär Grün. Der Ochsenfrosch ist mit einer Kopf-Rumpf-Länge
von 20 Zentimeter einer der größten Frösche weltweit. Er stammt
ursprünglich aus Nordamerika. Von den europäischen Froscharten ist
er durch seine enorme Größe und seine bis zu zwei Kilometer weit
hörbaren, tiefen grunzenden Rufe zu unterscheiden. Ochsenfrösche fressen
vor allem andere Frösche - weshalb sie eine Gefahr für die einheimische
Fauna darstellen könnten. In Europa ist eine vorübergehende Ansiedlung
aus Südostengland und seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts auch
aus der Poebene und der Umgebung von Rom bekannt.


Ministerium für Umwelt des Saarlandes
19. April 2001 - 13:00
 



 

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