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AHO Aktuell - 20.04.2001

Eiweißstoff hilft Krebszellen bei der Wanderung


Heidelberg (pte) - Heidelberger Wissenschaftler haben einen Eiweißstoff
gefunden, der Krebszellen bei ihrer Wanderung durch den Körper hilft.
Krebs wird zu einer tödlichen Gefahr, wenn sich fernab vom Ursprungsort
Tochtergeschwulste, so genannte Metastasen, bilden. Dies geschieht,
wenn sich Krebszellen von ihrem Entstehungsort ablösen und mit dem Blut
an andere Stellen gelangen. Wie die Forscher jetzt zeigen konnten, ist
bei diesem Vorgang ein spezielles Protein namens CD24 beteiligt.

Dass auch Krebszellen wandern können, haben die Wissenschaftler längst
gewusst. "Offensichtlich haben sie sich dabei Einiges von den mobilen
Leukozyten abgeschaut. Nachdem sich die Tumorzellen aus ihrem Gewebe-
verband gelöst haben, können sie die verschiedensten Gefäßwände
durchqueren, um schließlich mit dem Blutstrom an entfernte Stellen im
Körper zu gelangen. Dort interagiert ein für bestimmte Tumorzellen
charakteristisches Oberflächen-Protein (CD24) mit Eiweißstoffen auf
den Gefäßwänden", so Peter Altevogt, Wissenschaftler vom Deutschen
Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, der dies nachweisen
konnte.

Die Wechselwirkungen zwischen dem Krebszell-Protein CD24 und den so
genannten Selektinen auf den Gefäßwänden haben zur Folge, dass sich
Tumorzellen an die Wand von Blut- oder Lymphgefäßen anheften. Dieser
erste Schritt bereitet das Übertreten der Zellen durch die verschie-
denen Gefäßwände aus dem Blutstrom in das Körpergewebe vor. Dort
kann dann ein Tochtergeschwulst gebildet werden.

Der Nachweis dieses Eiweißstoffes könnte den Medizinern dabei helfen,
das Metastasen-Risiko einzuschätzen. Auch besteht die Hoffnung, dass
durch eine Blockade dieses Eiweißes die Metastasenbildung verhindert
werden könnte.
 



 

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