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AHO Aktuell - 11.05.2001

"Befall der Füchse mit Fuchsbandwurm muss wirksam gesenkt werden"


Stuttgart (aho) - "In seiner jüngsten Sitzung hat der Ministerrat Maßnahmen
zur Bekämpfung des Kleinen Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis)
beschlossen, die das erheblich gestiegene Risiko einer Infektion des
Menschen vermindern sollen." Dies erklärte die Ministerin für den
Ländlichen Raum (Baden - Württemberg) , Gerdi Staiblin, am Freitag
(11. Mai) in Stuttgart.

Bei der Echinokokkose handele es sich um eine parasitäre Erkrankung,
an welcher auch der Mensch als Zwischenwirt des Kleinen Fuchsbandwurms
erkranken kann. Der Befall beim Menschen bewirke eine Leberveränderung
mit möglicherweise tödlichem Ausgang. In Gebieten mit hohem Befall der
Füchse müsse auch mit einem steigenden Risiko für den Menschen gerechnet
werden. Die Entwicklung des Fuchsbandwurms verlaufe über Zwischenwirte
wie beispielsweise Nagetiere, die sich durch vom Fuchs mit dem Kot
ausgeschiedene Wurmeier infizieren. Haustiere wie Hund und Katze könnten
nach erfolgter Infektion ebenfalls Wurmeier ausscheiden.

In Baden-Württemberg gibt es mehrere Gebiete mit starkem Befall bei
Füchsen. Diese umfassen die Schwäbische Alb, das Allgäu, den Schwarzwald
und den nordbadischen Raum. Ohne Wurmbekämpfung zeigten die Füchse dort
einen Befall von durchschnittlich 72 Prozent. Durch die Wurmbehandlung
der Füchse konnte über verschiedene Ausbringungszeiträume der Befall auf
16 Prozent zurückgedrängt werden. Ebenso könne die Neuinfektion von
Füchsen durch eine verstärkte Bejagung des Zwischenwirtes Bisam erreicht
werden.

Als Bekämpfungsmaßnahme erfolge in den betroffenen Gebieten die Auslage
von Fressködern über einen Zeitraum von drei Jahren. Die Erfolgskontrolle
werde an erlegten Füchsen vorgenommen. Außerdem verstärke man die Bejagung
des Bisams. Die Gesamtkosten für diese Maßnahmen belaufen sich nach Angaben
der Ministerin auf insgesamt 1,37 Millionen Mark pro Jahr.

"Bei einer Senkung der Befallsrate bei Füchsen ist von einer ebenfalls
sinkenden Erkrankungsrate beim Menschen auszugehen. Bei geschätzten
Folgekosten von rund 500.000 Mark bei einem einzigen Echinokokkose-Fall
und einer Befallsrate von 40 Erkrankten auf 100.000 Menschen können bei
einer Verminderung des Infektionsrisikos um 75 Prozent die Kosten um
über 18 Millionen Mark gesenkt werden", betonte Gerdi Staiblin.

126/2001
 



 

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