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AHO Aktuell - 06.06.2001

Seehunde im Aufwind: Jetzt beginnt die Heuler-Saison


(DJV) - Den Seehunden in Deutschland geht es wieder richtig gut, dies
teilte der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) gestern in Bonn
mit. Zählungen, die im vergangenen Jahr von den Seehundstationen
Norden-Norddeich und Friedrichskoog durchgeführt wurden, ergaben
für Niedersachsen einen Bestand von rund 5200 Seehunden, in
Schleswig-Holstein wurden sogar 6700 Tiere gezählt. In diesem
Jahr werden bei günstigen Bedingungen Zuwachsraten von 10-
15% erwartet, wofür im wesentlichen die verbesserte Wasserqualitaet
und wirksame Schutzmassnahmen verantwortlich sind, erklärte
der DJV.

In den von den Landesjägerschaften gegründeten Seehundstationen
konnten vergangenes Jahr fast 100 verwaiste Seehundjunge (Heuler)
erfolgreich aufgezogen und auswildert werden. Ein beachtlicher
Erfolg, der auch dadurch bedingt ist, dass die Seehunde dem
Schutz des Bundesjagdgesetzes unterliegen. Denn dieses Gesetz
verpflichtet die Jäger zur Hege, unabhängig davon, ob eine
Tierart tatsächlich noch bejagt werden darf. Die Seehunde
zum Beispiel sind seit 1972 in Niedersachsen und 1973 in Schleswig-
Holstein gesetzlich ganzjährig geschont.

Vermeintlich verwaiste, heulende Seehundjunge können im Juni und Juli,
der Hauptgeburtszeit, wieder an den Küsten Schleswig-Holsteins und
Niedersachsens angetroffen werden. An alle Wattwanderer appellierte
der DJV, diese Heuler in Ruhe zu lassen und nicht etwa aus Mitleid zu
trösten oder gar mitzunehmen. Oft ist das Muttertier nämlich
nur auf der Jagd nach Fischen unterwegs und ihr Junges ruft,
um mit ihr in Kontakt zu bleiben.

Natürlich kommt es immer wieder vor, dass "Mutter und Kind"
durch widrige Umstände, wie Stürme, aber auch allzu rücksichtslose
oder neugierige Menschen, getrennt werden. Besteht ein berechtigter
Verdacht, dass ein Jungtier wirklich verwaist ist, so sollte dies bei
der Nationalpark-Einrichtung, einem Jagdaufseher oder der Wasser-
schutzpolizei gemeldet werden. Keinesfalls sollte der Finder versuchen,
das Tier selbst zu retten, bittet der DJV.
 



 

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