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AHO Aktuell - 07.06.2001

Amerikanische Faulbrut bei Bienen im Kreis Herford


Kreis Herford. In zwei Bienenständen in der Stadt Löhne hat das Veterinär-
und Lebensmittelüberwachungsamt den Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut
der Bienen festgestellt. Deshalb wird ein Teilgebiet der Stadt Löhne -in
Gohfeld und Mennighüffen-Ostscheid - zum Sperrbezirk erklärt. Das bedeutet,
daß die Bienenvölker der Imker in Gohfeld und Mennighüffen-Ostscheid durch
die Veterinäre auf diese Krankheit hin untersucht werden. Gleichzeitig
werden drei Sperrbezirke in Vlotho, Bünde und Enger aufgehoben, nachdem
alle dort untersuchten Bienenvölker einen negativen Befund aufweisen
konnten.

Alle Besitzer von Bienenvölkern in dem Sperrbezirk in Löhne, die ihre
Bienenvölker noch nicht gemeldet haben, haben bis zum 25. Juni beim
Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Herford Standort
und Anzahl der Stände anzuzeigen; dieses ist notwendig, um alle in dem
Sperrgebiet liegenden Bienenstände durch den Amtstierarzt auf ihren
Gesundheitszustand untersuchen zu lassen.

Die Amerikanische Faulbrut ist eine ansteckende, seuchenhafte Krankheit der
Bienenbrut. Sie wird durch Bakterien verursacht. Im Bienenstock erkranken
die Bienenlarven und sterben schließlich ab. Weil der Nachwuchs betroffen
ist, stirbt bald das Bienenvolk. Menschen können sich nicht anstecken.

Der Erreger kann leicht von Bienenvolk zu Bienenvolk durch "Verfliegen" der
Bienen, so wird der Wechsel zu einem anderen Volk genannt, aber auch durch
Honig, Futtervorräte, Wachs und Waben übertragen werden. Die Bazillen
bilden Dauersporen, die jahrzehntelang keimfähig bleiben. Sie sind sehr
widerstandsfähig.

Die Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut ist aufwendig. So sind Imker
gesetzlich verpflichtet, bereits den Seuchenverdacht dem Veterinäramt
anzuzeigen. Eine medikamentöse Behandlung befallener Völker bringt keinen
Erfolg und ist in Deutschland wegen der Rückstandsproblematik verboten.
Befallene Bienenstände werden nach den gesetzlichen Vorschriften entweder
durch das sogenannte Kunstschwarmverfahren behandelt - oder getötet. Eine
umfangreiche Reinigung oder Desinfektion des Standes schließt sich an. In
den vergangenen Jahren musste im Kreis Herford in zahlreichen Bienenständen
die Amerikanische Faulbrut der Bienen amtstierärztlich festgestellt werden.
Noch 1999 waren in 7 Gemeinden 18 Bienenstände betroffen.

Durch Früherkennungsuntersuchungen mit Hilfe des Sporennachweises in
Futterkranzproben gelang es jedoch mittlerweile, die Anzahl der Faulbrut
kranken Bienenvölker erheblich zu reduzieren. Bislang im Kreisgebiet
verborgen gebliebene Sporenreservoire und -transferwege wurden dabei
aufgedeckt und rechtzeitig vor dem klinischen Ausbruch saniert. Insgesamt
konnte die Amerikanische Faulbrut der Bienen im Kreis Herford so
nachhaltiger bekämpft werden.

Auskünfte erteilt das Veterinär-und Lebensmittelüberwachungsamt des
Kreises Herford, Amtshausstr. 6, 32051 Herford.
Tel.-Nr.: 0 52 21 / 13 16 36 [Dr. Thomas Stuke] und
05221 / 13 16 18 [Heinz-Dieter Brinkmeier]
 



 

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