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AHO Aktuell - 12.06.2001

Schweizer Tierschutz STS warnt vor unerwünschten Reisesouvenirs


(STS) - Ferien im sonnigen Süden ohne den Hund? Für eine zunehmende Zahl
von Tierfreunden ist dies an abwegiger Gedanke, hat man doch gerade in
den Ferien endlich mal Zeit für ausgedehnte Spaziergänge am Strand.
Dennoch würde sich mancher Hundebesitzer gegen eine Mitnahme seines Hundes
entscheiden, wenn er wüsste, welchem Stress und welchen Gefahren er unter
Umständen sein Tier aussetzt.

Die meisten Infektionen werden bei Hunden festgestellt, die mit ihren
Besitzern Ferien in den beliebten Reisedestinationen Italien, Frankreich,
Griechenland, Spanien, Portugal oder der Türkei verbracht haben.
Prinzipiell besteht die grösste Infektionsgefahr für Vierbeiner in
subtropischem, mediteranem oder tropischem Klima. Meist sind die
"Ferienhunde" viel anfälliger auf Infektionskrankheiten als die
ortsansässigen Tiere. Die Krankheitssymptome sind oft vielfältig und
geben kaum eindeutige Hinweise auf die Ursache. Da die Erkrankung erst
viel später, unter Umständen erst Jahre später ausbrechen kann, sehen
viele Hundebesitzer nicht den Zusammenhang zwischen dem Ferienort und
der Erkrankung und erwähnen den Auslandaufenthalt bei der Tierarztvisite
nicht. Das Erkennen und die Behandlung wird dadurch erschwert oder sogar
verunmöglicht.

Babesiose ist eine dieser Infektionskrankheiten. Sie wird durch Zecken
übertragen. Der Krankheitsverlauf ist oft tödlich. Erstes Anzeigen ist
hohes Fieber, gefolgt von Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Die Babesien,
einzellige Parasiten, dringen in die roten Blutkörperchen ein und
zerstören sie. Die Folge: Blutarmut mit Gelbsucht, Lähmungserscheinungen
und Atemnot. Auch dieEhrlichien, bakterienähnliche Erreger, werden durch
Zecken im Mittelmeerraum übertragen. In der Anfangsphase haben die
infizierten Hunde hohes Fieber, sind schwach und verweigern das Futter.
Erbrechen, Nasen- und Augenausfluss sind erste Indizien. Dann folgt eine
zweite, ruhige Phase, die sich über Jahre erstrecken kann. Wenn das
Abwehrsystem des Hundes die Erreger nicht besiegen kann, bricht in der
dritten Phase die Krankheit vollends aus. Erbrechen, Muskelzuckungen,
Blutungen sind die Folge.

Die Symptome der Leishmatose treten manchmal erst Jahre nach der
Ansteckung auf. Die Ueberträger dieser heimtückischen Krankheit sind
Mücken. Ein Stich genügt. Sie lösen Hautveränderungen aus, die von
Schuppenbildung, Haarausfall bis zu eitrigen Geschwüren reichen. Die
Krankheit endet oft mit dem Tod durch Nierenversagen. Auch Dirofilarose,
die Herzwurmkrankheit, wird durch Mückenstiche übertragen. Die Larven
gelangen in die Blutbahn und ins Herz des Hundes. Atemnot, chronischer
Husten und Funktionsstörungen der Leber und der Nieren sind die Folgen.

Informieren Sie sich rechtzeitig vor dem Ferienantritt bei ihrer
Tierärztin oder ihrem Tierarzt über mögliche medikamentöse
Vorsichtsmassnahmen.

Führen Sie eine tägliche Zeckenkontrolle durch. Entfernen Sie die Zecken
mit einer Zeckenzange. Als vorbeugende Massnahme hilft ein gutes,
zeckenwirksames Halsband oder ein zeckenabtötendes Shampoobad.

Meiden Sie für sich und Ihren Hund den Kontakt mit streunenden Hunden.
Dadurch verringert sich das Ansteckungsrisiko für Virusinfektionen und
Räude erheblich.

Wer mit einem Hund im südlichen Ausland war, sollte ihn etwas drei bis
vier Wochen nach der Rückkehr testen, wenn verdächtige Symptome
auftreten. Bei Befund den Hund umgehend behandeln lassen.

Die Ferienzeit bedeutet nicht nur Erholung, sondern auch Stress für
die Tiere. Allein schon die Reise in den sonnigen Süden bedeutet für
die Tiere eine Qual. Katzen sollten nicht in die Ferien mitgenommen
werden; die standorttreuen Tiere verreisen nicht gerne. Hunde brauchen
währen der Fahrt genügend Wasser, Bewegung und Versäuberungsmöglichkeiten.
Lange Reisezeiten oder Aufenthalte im Auto, ungewohnte Hitze, Salzwasser,
Sand in den Augen, Restaurants oder Strände mit Hundeverbot sind gute
Gründe, eine Unterbringung im heimischen Hundeferienheim oder bei
Freunden zu organisieren. Es viele Familien, die gerne einen Hund haben
möchten, dies aber nur ferienhalber oder übers Wochenende können.
 



 

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