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AHO Aktuell - 25.06.2001

Zwergmäuse wohnen in Wimbledons Tennisbällen


London (pte) - Der All England Lawn Tennis Club spendet einen Teil
der 36.000 Tennisbälle des am Sonntag gestarteten Wimbledon-Turniers
Tierschützern für "häusliche" Zwecke. Die Tennisbälle werden als Heim
für Großbritanniens kleinste Säugetiere, die Zwergmäuse "Micromys
minutus" umfunktioniert, wie die BBC berichtet. Unterstützt wird
dadurch eine Initiative der lokalen Wild Trust Organisationen in Avon,
Glamorgan und Northumberland.

Zwergmäuse zählen aufgrund einer Vielzahl natürlicher Feinde zu den
bedrohten Tierarten. Die Leichtgewichte wiegen lediglich vier bis
sechs Gramm, bei einer Körperlänge von 50 bis 70 Millimetern.
Gewöhnlich weben die Mäuse ihr Nest aus geschreddertem Gras und
Schilf. Die Forcierung einer intensiven Landlandwirtschaft bedroht
allerdings ihre Behausungen. Ein gebohrtes kleines Loch in die
bereits verwendeten Tennisbälle soll die Aufzucht bestehender
"Mäuseburgen" unterstützen.

Die Bälle werden auf Gestängen in einer Höhe zwischen 75 und 150 cm
vom Boden montiert. So können die Mäuse in relativ sicherer
Entfernung von Raubvögeln und Wieseln, die zu groß sind um in das
Loch zu gelangen, ihr Nest bauen. Die Tennisball-Konstruktionen
werden fernab menschlicher Siedlungen angelegt, sollen aber in
regelmäßigen Abständen von Freiwilligen kontrolliert werden, um
eine tatsächliche "mäusliche" Behausung
sicherzustellen.

Der Bestand der Mäusepopulation, die sich hauptsächlich in
Südengland und dem Walisischen Küstengürtel befindet, ist
unbekannt. "Sicher ist nur, dass Zwergmäuse, die als hervorragender
Indikator für die Gesundheit von Feldern und Hecken gelten, in den
letzten Jahren zunehmend in ihrer Existenz bedroht werden",
erklärte der General Direktor der Wildlife Trusts, Simon Lyster.
 



 

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