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AHO Aktuell - 18.08.2001

Ochsenfrosch auch am Oberrhein auf dem Vormarsch


Karlsruhe. Der Ochsenfrosch befindet sich auch am Oberrhein auf dem
Vormarsch. Nördlich von Karlsruhe seien vor kurzem erstmals mehrere
Tausend Kaulquappen des Ochsenfrosches (Rana catesbeiana) entdeckt
worden, teilte die Landesanstalt für Umweltschutz (LfU) am Freitag
in Karlsruhe mit. Mit einer Länge von bis zu 20 Zentimetern zählt
der Ochsenfrosch zu den weltweit größten Froscharten. Er ist
ursprünglich in Nordamerika beheimatet und gefährdet nach
Expertenmeinung heimische Amphibien.

In Europa ist er inzwischen an mehreren Stellen eingebürgert und
sorgt nach LfU-Angaben besonders in Norditalien und Westfrankreich
für «erhebliche ökologische Probleme». Ursache sei sein enormer
Appetit und das Fehlen von natürlichen Feinden. Ochsenfrösche
ernähren sich nicht nur von Insekten, sondern auch von Krebsen,
Fischen, anderen Amphibien, Kleinvögeln, Kleinsäugern und sogar von
jungen Schlangen. Selbst kleinere Artgenossen würden nicht verschmäht.
Menschen müssten jedoch keine Angriffe dieser Riesenfrösche befürchten,
hieß es.

Um eine weitere Ausbreitung des Ochsenfrosches zu verhindern, ist
laut LfU ein Abfischen des Laichs und der Kaulquappen vorgesehen.
Naturschutzbehörden des Stadt- und Landkreises Karlsruhe würden
zusammen mit den örtlichen Sportfischervereinen flächendeckende
Kontrollen der betroffenen Gewässer vornehmen. Auch soll untersucht
werden, ob durch zusätzlichen Raubfischbesatz (z.B. Hecht, Zander,
Aal) der Bestand dezimiert werden kann. Alle Maßnahmen werden von
der LfU wissenschaftlich begleitet.

Ochsenfrösche sind laut LfU nach zwei bis vier Jahren geschlechtsreif.
Der Laich eines großen Weibchens könne bis zu 25 000 Eier enthalten,
die im Sommer in Klumpen auf der Wasseroberfläche schwimmen. Auch wenn
die Kaulquappen bereits nach vier bis acht Tagen schlüpften, könne sich
die anschließende Weiterentwicklung zum Frosch bis zu drei Jahre
hinziehen. Freiland-Ochsenfrösche können bis zu neun Jahre alt werden.
 



 

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