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AHO Aktuell - 01.09.2001

Kampfhund-Attacke: Junge wurde das Gesicht zerbissen


Sömmerda (aho) - Ein Rottweiler-Mastino - Mischling hat am Donnerstag ohne
erkennbaren Grund einen fünfjährigen Jungen in Sömmerda bei Erfurt (Thüringen)
angefallen und das Gesicht zerbissen. Der Junge liegt zur Zeit im Krankenhaus.
Ein 13-Jähriger, der das 45 Kilo schwere Tier an der Leine geführt hatte,
konnte den Hund bei dem Angriff nicht zurückhalten.

Der Halter des Hundes aus "sozial-labilen Verhältnissen" braucht indes keine
strafrechtlichen Folgen zu befürchten. Wie der Leiter der Polizeiinspektion
Sömmerda, Lutz Brandau, gegenüber der "Thüringer Allgemeine" erklärte, gebe
es eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 13-Jährigen.
Da dieser aber nicht strafmündig sei, werde das Verfahren mit Sicherheit
eingestellt. Das Verhalten des Besitzers hingegen sei strafrechtlich nicht
relevant. Einzig das Ordnungsamt könne Sanktionen gegen ihn verhängen und
entscheiden, ob er das Tier wiederbekommt.

"Wir werden alles Erdenkliche tun, damit dieser Hund nicht mehr frei auf
Sömmerdas Straßen herumläuft", sagte gestern Ordnungsamtschef Ulrich
Mittelbach im Gespräch mit der "Thüringer Allgemeinen". "Wir reagieren in
unserer Stadt auf jeden Vorfall, es gab auch schon mehrere Wesenstests und
Bußgelder", versichert er, dass man nicht einfach zuschaue, wenn große
Hunde frei herumlaufen. Natürlich sei man aber an die gesetzlichen Vorgaben
gebunden. Nach diesen sei der Rottweiler-Mastino nun zwar sichergestellt.
Im Gegensatz etwa zu Hessen, wo Hunde nach ähnlichen Angriffen auf Menschen
eingeschläfert würden, sei die Verfahrensweise in Thüringen aber eher liberal.
Da der Besitzer - und der damit offizielle Halter - in Erfurt wohne, werde
der Fall an das dortige Ordnungsamt weitergegeben. Auf den Hund kommt ein
Wesenstest zu. Erhält er das Prädikat "gefährlich", müsse der Eigentümer
eine Erlaubnis zum Führen solcher Hunde beantragen und sich als dafür fähig
erweisen. Sowie ein blütenweißes Führungszeugnis besitzen.
 



 

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