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AHO Aktuell - 06.09.2001

Tiervergiftungen im Magdeburger Zoo aufgeklärt


Magdeburg (ots/aho) - Nach äußerst komplizierten und intensiven Ermittlungen
der Umweltgruppe der Polizeidirektion Magdeburg konnten die Tiervergiftungen
im Magdeburger Zoo jetzt aufgeklärt werden. Erstmals hätten Tierpfleger im
Juni diesen Jahres bei "Fleischfressern" Ausfallerscheinungen bemerkt. Die
Tiere seien durch die Gegend getorkelt und hätten teilweise wie gelähmt
gewirkt. Betroffen gewesen seien Schneeleoparden und in den Folgewochen
unter anderem Chinaleoparden, Weißkopfseeadler sowie ein Schabrackenschakal
und eine Amurkatze.

Die betreffenden Zootiere wurden durch das Betäubungsmittel Pentobarbital
vergiftet, welches Versuchskaninchen in einer Tierzuchtanlage in Baden-
Württemberg zur Euthanisierung gespritzt worden waren. Diese Tierzuchtanlage
züchtet derartige Versuchstiere für die Arznei- und Kosmetikindustrie. Die
nicht veräußerbaren Tiere, die aus Überproduktionen stammen, wurden
bis Ende 2000 nach der Euthanisierung einer Tierkörperbeseitungsanstalt
zugeführt. Seit Ende Dezember 2000 wurden die Versuchstiere jedoch an eine
internationale Tierfutterfirma in Baden- Württemberg weiter veräußert, die
ihrerseits insgesamt 1500 kg der Versuchstiere als Futtertiere an acht
verschiedene Zoos auslieferte. Allein der Magdeburger Zoo erhielt auf diese
Weise 975 kg der mit Pentobarbital euthanisierten Kaninchen und Meerschweine.
Die Ermittlungen wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutz- und
Betäubungsmittelgesetz sowie des § 328 StGB richten sich jetzt gegen einen
33-jährigen ehemaligen Mittarbeiter der baden-württembergischen Tierzucht-
anlage.

Pressestelle Polizei Magdeburg
 



 

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