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AHO Aktuell - 10.09.2001

Tollwut-Impfaktion für Süd-, Mittel- und Osthessen


Wiesbaden. Die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger hat eine
Tollwut-Impfaktion für Süd-, Mittel- und Osthessen angeordnet, um die
Ausbreitung der Seuche zu stoppen. "Die Restherde von Tollwut, die in
Südhessen bestehen, haben trotz der bereits durchgeführten Impfaktionen
in diesem Jahr zu neuen Seuchenausbrüchen geführt", erklärte sie heute
in Wiesbaden. Das Seuchengeschehen sei zunächst auf den Main-Kinzig-Kreis
beschränkt gewesen. Die erneuten Ausbrüche in Offenbach ließen jedoch
eine Ausweitung der Tollwut in westliche Richtung und damit in bisher
tollwutfreie Regionen befürchten. Um dieser Entwicklung Einhalt zu
gebieten, hat die Ministerin in Abstimmung mit dem WHO-Tollwutzentrum
bei der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere und dem
Bundesland Bayern entschieden, dass eine weitere Tollwutschluckimpfung
für Füchse durchgeführt wird.

Bei der Aktion, die heute startet, werden rund 300.000 Impfköder per
Flugzeug ausgelegt. Hierbei wird wieder eine vollautomatische Abwurf-
anlage eingesetzt, die auf der Grundlage eines satellitengestützten
Navigationssystems für einen präzisen Köderabwurf sorgt. Das Impfgebiet
umfasst die gesamten Regierungsbezirke Darmstadt und Gießen sowie den
Kreis Fulda im Regierungsbezirk Kassel - insgesamt eine Fläche von
12.000 Quadratkilometern. In einer ersten Aktion wird sie mit einer
Köderdichte von 20 Ködern je Quadratkilometer belegt. 14 Tage nach
der ersten Auslage wird im Odenwaldkreis, im Landkreis Darmstadt-
Dieburg, im Landkreis Offenbach, im Main-Kinzig-Kreis, im Landkreis
Fulda und in Teilen des Vogelsbergkreises und des Wetteraukreises
eine zusätzliche zweite Auslage von zehn Ködern je Quadratkilometer
durchgeführt.

Da sich das Seuchengeschehen in die Stadtgebiete Offenbach und Frankfurt
verlagert hat, wo eine Flugauslage nicht möglich ist, soll durch eine
Intensivierung der Handauslage dort eine Ausbreitung der Tollwut
verhindert werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf stadtnahe
Grünflächen, Friedhöfe, Kleingartenanlagen und Müllplätze gerichtet.
Insgesamt sollen in den Stadtrandgebieten und dicht besiedelten
urbanen Gebieten 10.000 Impfköder von Hand ausgelegt werden.

Der Impfstoff, der verwendet wird, ist nach den Worten der Ministerin
für Haus- und Wildtiere unschädlich. Es werde jedoch empfohlen, die
von einem Lockstoff umhüllten Impfstoffkapsel nicht zu berühren. In
den Stadtrandgebieten und außerhalb geschlossener Ortschaften sollten
Hunde während der Impfaktion und in den darauffolgenden acht Tagen an
der Leine geführt werden, damit die Köder möglichst vollständig ihre
Zweckbestimmung finden.
 



 

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