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AHO Aktuell - 15.09.2001

Verwahrloste Vögel: Ehepaar zu Geldstrafen verurteilt


(aho) - Das Amtsgericht Obernburg hat ein Ehepaar zu Geldstrafen verurteilt,
da es mindestens 13 Tieren »lang anhaltende, erhebliche Leiden« zugefügt hat.
Das berichtet die Zeitung "Main-Echo" unter Lokales am 15.9.2001.

Der Richter verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 4000 Mark;
für dessen Frau, die bereits wegen eines ähnlichen Falles verurteilt worden
war, fiel die Strafe mit 5600 Mark höher aus. Der Richter begründete das
Strafmaß damit, dass er nicht glaube, die Angeklagten hätten die Tiere
vorsätzlich gequält. Vielmehr sei mangelnder Sachverstand und falsch
verstandene Tierliebe die Ursache für das Leiden der Vögel gewesen. Den
Eindruck, dass das Ehepaar kaum wisse, wie exotische Vögel zu halten sind,
hatten auch die beiden Tierärzte des Landratsamtes, als sie einige der Tiere
abholten: Ein Solomonenkakadu, der an einer tödlichen Viruserkrankung litt,
konnte zunächst gar nicht als solcher bestimmt werden - er hatte keine Federn
mehr am Leib und musste später eingeschläfert werden. Ein Gelbhaubenkakadu,
der mit zwei Gelbbrustaras gehalten wurde, habe verstört in der Ecke des
Käfigs gesessen und monoton mit dem Kopf gewippt: Anzeichen für eine
schwerwiegende Verhaltensstörung, so die Gutachterin aus Bayreuth. Die Aras
hätten den Kakadu vermutlich gebissen, dies zeige auch sein stark beschädigtes
Federkleid.

Den Zustand der Volieren bezeichneten Zeugen laut Zeitungsbericht überein-
stimmend als katastrophal: Boden, Sitzstangen und Futtertröge seien dick
mit Kot bedeckt gewesen. Außerdem habe man für einige der Exoten kein
geeignetes Futter vorgefunden; dies sei wohl auch ein Grund für die starke
Unterernährung vieler Vögel gewesen.

Der Richter ermahnte die Eheleute, »die Haltung von Exoten endlich
aufzugeben«.
 



 

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