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AHO Aktuell - 05.10.2001

Pflanzliche Fremdkörper bei Katzen


München (aho) - Veterinärmediziner der Ludwig-Maximilians-Universität München
berichten in der Fachzeitschrift "Tierärztliche Praxis" über pflanzliche
Fremdkörper im Nasen-Rachen-Raum sowie in der Trachea (Luftröhre) von Katzen.
Prof. Dr. W. Kraft von der Medizinischen Tierklinik nennt als charakteristische
Symptome plötzliches Niesen, Abwehrbewegungen, Nasenausfluss und Atemstörungen
bei Fremdkörpern im Nasenbereich, ferner plötzliche Hustenanfälle bei Fremd-
körpern im Rachen-Trachea-Bereich sowie Würgen und Erbrechen, wenn sich der
Fremdkörper im Rachen befindet. Diese Symptome werden häufig fehlgedeutet und
anderen Erkrankungen zugeordnet. Eine sichere Diagnose kann laut Professor
Kraft mittels Endoskop erfolgen. Ein Endoskop gestattet es auch, den Fremd-
körper zu entfernen.

Offensichtlich können diese Fremdkörper lebensbedrohlich werden. Der Akad.
Dir. Dr. Tilo Hänichen vom Institut für Tierpathologie berichtet über fünf
Katzen, bei denen während der Sektion Fremdkörper pflanzlicher Herkunft in
den Bronchien (Hauptbronchus) gefunden wurden. Bei drei Katzen waren diese
Fremdkörper in die Pleurahöhle ausgetreten. Es handelte sich um kleine
vertrocknete Teile von Zierwacholder (Juniperus spp.) oder Scheinzypressen
(Chamaecyparis spp.). In vier Fällen lag eine eitrige oder jauchige Pleuritis
vor. In drei Fällen befand sich der Fremdkörper im Entzündungssekret (Exsudat).
Deshalb wird vermutet, dass derartige in die Pleurahöhle ausgetretene Fremd-
körper auch bei der Sektion unentdeckt bleiben können.

W. Kraft
Pflanzliche Fremdkörper im Nasen- und Pharynxbereich der Katze
Tierärztliche Praxis Kleintiere 2001; 29: S. 246-249

T. Hänichen
Aspiration von pflanzlichen Fremdkörpern als Erkrankungs- und
Todesursache bei Katzen
Tierärztliche Praxis Kleintiere 2001; 29: S. 243-245
 



 

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