Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 19.10.2001

Bioterrorismus: Bayern gerüstet +++ Kein Grund zu Angst oder gar Panik


(aho) - Bayern ist nach den Worten von Gesundheitsminister Eberhard Sinner für
eine mögliche terroristische Bedrohung auch mit Krankheitserregern gerüstet.
Sinner: "Es gibt nach wie vor keine Hinweise darauf, dass in Bayern oder
Deutschland Anschläge geplant wären. Es ist nach wie vor äußerst
unwahrscheinlich, dass der Bürger auf der Straße Ziel terroristischer
Aktivitäten werden könnte. Daher muss niemand Angst oder gar Panik haben.
Bayern hat sich gleichwohl vorsorglich gerüstet, um auch für den Fall der
Fälle vorbereitet zu sein."

So gibt es seit dem 09. Oktober 2001 beim Gesundheitsministerium eine
zentrale Risikostelle, die Informationen über mögliche Biogefahren sammelt,
auswertet und Gegenstrategien zu möglichen gesundheitsbedeutsamen Szenarien
entwickelt. Seit dem 11. Oktober 2001 können Bayerns Bürger unter der
Telefonnummer 0800 - 44 11 888 kostenlos Informationen rund um den Schutz
vor Seuchen erhalten. Dieses Angebot haben bis heute rund 1.400 Menschen in
Anspruch genommen. Das Telefon wird auch weiterhin an den Werktagen von
09:00 Uhr bis 19:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
erreichbar sein. Dazu gibt es unter www.stmgev.bayern.de ein
Internetangebot, das auch die Antworten auf die am häufigsten gestellten
Fragen enthält.

In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Innenministerium wurde ein Leitfaden
für Einsatzkräfte vor Ort entwickelt, der Hinweise für den Umgang mit
verdächtigen Gegenständen gibt. Sinner: "Sicherheits- und
Gesundheitsbehörden in Bayern arbeiten eng verzahnt zusammen, um möglichen
Bedrohungen zu begegnen. Kriminellen Trittbrettfahrern aber muss so schnell
wie möglich das Handwerk gelegt werden, sie gehören hart bestraft." Die
Landesuntersuchungsämter werden zusammen mit dem Landeskriminalamt eine
Sonderuntersuchungsstelle einrichten, bei der eine Annahme verdächtiger
Gegenstände rund um die Uhr möglich ist.

Die Einsatzteams bei den Landesuntersuchungsämtern Südbayern und Nordbayern
sowie die Gesundheitsämter vor Ort wurden für die neue Situation
sensibilisiert. Die Ärzte bei den Gesundheitsämtern wurden gebeten, auf
auffällige Häufungen von Krankheiten oder besondere gesundheitliche
Vorkommnisse zu achten. Alle Stellen des öffentlichen Gesundheitsdienstes
wurden zudem über die Möglichkeiten der Erkennung etwaiger Anschläge mit
Krankheitserregern unterrichtet. Sinner: "Gerade mit dem öffentlichen
Gesundheitsdienst und seiner dezentralen Struktur haben wir ein
hervorragendes Frühwarnsystem vor Ort in der Hand, um eventuelle Ernstfälle
rasch erkennen und schnell reagieren zu können."

Wichtig ist Minister Sinner auch die Zusammenarbeit mit den Ärzten und
Apothekern. Sinner: "Die Ärzte und Apotheker sind wichtige Partner, wenn es
darum geht, verantwortungsvoll mit der möglichen Bedrohung und den daraus
entstehenden Ängsten der Menschen umzugehen. Hier möchte ich vor allem der
Bayerischen Landesärztekammer und Ihrem Vorsitzenden Dr. Koch für die
besonnen und wichtigen Äußerungen zum Thema Bioterrorismus danken,
desgleichen der Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker. Die
Warnungen vor unkontrollierter Einnahme von Antibiotika, die nicht schützt,
sondern eher die Gesundheit schädigen kann, waren sehr verdienstvoll."
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de