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AHO Aktuell - 18.12.2001

STS: Hilfe für Pferde und Esel der afghanischen Flüchtlinge


(STS) - Neben den Menschen sind vor allem Esel und Pferde die Leidtragenden
der afghanischen Flüchtlingskatastrophe. Mit der Unterstützung tierärztlicher
Sofortmassnahmen trägt die vom Schweizer Tierschutz STS koordinierte Hilfs-
aktion zur Linderung des Tierdramas bei - und ermöglicht damit den Menschen
eine Zukunft.

Schon vor dem 11. September hatten sich angesichts einer drohenden Hungersnot
mehr als eine Million Afghanen ins benachbarte Pakistan geflüchtet. Seit
Beginn der Bombardierung flüchteten weitere Hunderttausende in die Flücht-
lingslager im Grenz-gebiet. Auf langen, entbehrungsreichen Fussmärschen
überquerten die Flüchtlinge mit letzter Kraft die unwegsamen Grenzgebirge.
Ausgemergelte Pferde und Esel trugen die Kranken und die Alten. Die Vier-
beiner sind oft der einzige Besitz, der den Flüchtlingen noch geblieben
ist. Nicht nur die leidgeprüften Menschen, auch die geschundenen Tiere
bedürfen nach ihrer Ankunft in den Flüchtlingslagern sofortiger Hilfe.

Deshalb setzt sich der Schweizer Tierschutz STS für die Betreuung der Esel
und Pferde der afghanischen Flüchtlinge ein und unterstützt das tier-
ärztliche Hilfsprogramm des britischen Brooke Hospital for Animals (BHA)
in Pakistan mit Medikamenten und Futtermitteln. Um eine effiziente
Betreuung der Tiere sicherzustellen, hat das BHA sechs mobile Kliniken an
der Grenze sowie in den Flüchtlingslagern Pejaggi, Teerah Bazaar und
Gurkoh eingerichtet. Seither werden täglich mehr als 150 erschöpfte,
ausgemergelte und kranke Tiere behandelt. Unterernährung, Lähmungen und
Verletzungen sind die häufigsten Probleme. Fast jedes Tier weist unter
dem Sattel entzündete Schürfstellen auf - eitrige Wunden, die von viel zu
schweren Lasten herrühren. Viele Pferde sind zudem mit dem Blutparasiten
Trypanosiasis angesteckt. Die gefährliche Krankheit verursacht Fieber,
Ödeme, Gewichtsverlust, Anämie und Leberschäden und führt ohne fachkundige
Behandlung zum Tod. Zur Betreuung von ernsthaft erkrankten Tieren verfügt
das BHA in der Stadt Peshawar über drei Betreuungszentren. Hier werden
die geschwächten Vierbeiner entwurmt, gegen Tetanus geimpft und neu
beschlagen. Hier erhalten sie zudem die dringend benötigte Verschnaufpause,
um wieder zu Kräften zu kommen. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz vor Ort
helfen die 180 BHA-Mitarbeiter allerdings nicht nur den Huftieren. Denn
in Afghanistan stellen Esel und Pferde eine wichtige Lebensgrundlage dar.
Heinz Lienhard, Präsident des Schweizer Tierschutz STS, hofft, dass sich
viele Familien dank der Rettung ihrer Tiere nach der Rückkehr eine neue
Existenz aufbauen können.

Soforthilfe:
Mit dem Vermerk "Afghanistan" kann ab sofort auf das
Postcheckkonto 40-33680-3
des Schweizer Tierschutz STS gespendet werden.

Basel, 17. Dezember 2001
 



 

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