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AHO Aktuell - 26.12.2001

Zürich: Füchse häufig von "Echinococcus multilocularis" befallen


Zürich (aho) - Die Alveoläre Echinokokkose wird beim Menschen durch das
tumorartige Wachstum der Larve des kleinen Fuchsbandwurms (Echinococcus
multilocularis) verursacht. Die Larve befällt für gewöhnlich die Leber,
aber auch andere innere Organe. Ohne Behandlung verläuft die Erkrankung
meist tödlich.

Der Parasit wird in einem komplexen Zyklus von Zwischenwirten (Nagetieren,
Schermäuse, Feldmäuse) oder andere Kleinsäuger auf Füchse, aber auch Hunde
oder Katzen (Endwirte) übertragen, die den erwachsenen Wurm im Darm
beherbergen und dessen Eier mit dem Kot ausscheiden. Die Infektion der
Endwirte erfolgt über den Verzehr von Zwischenwirten, die Larvenstadien
(Metazestoden) des Bandwurmes enthalten. E. multilocularis gehört mit
einer Länge von 1 - 4 mm zu den kleinsten Bandwürmern. Etwa 26 -37 Tage
nach einer Infektion sind in Kotproben der befallen Tiere erstmals
Proglottiden (Bandwurmglieder), respektive Eier nachzuweisen. Der Mensch
ist ein sogenannter Fehl-Zwischenwirt.

Eine Tierärztin der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich
hat in einem Zeitraum von 26 Monaten (Januar 1996 bis Februar 1998) 388
Füchse aus den Stadtgebiet von Zürich auf eine Infektion mit Echinococcus
multilocularis und anderen Würmern untersucht. Es konnten bei 47% der im
Stadtgebiet untersuchten Füchse E. multilocularis nachgewiesen werden. In
den an das Stadtgebiet angrenzenden Naherholungsgebieten lag die
nfektionsrate bei 67%. Jahreszeitliche Unterschiede konnten nur bei
männlichen Jungfüchsen nachgewiesen werden. Diese waren im Winter deutlich
häufiger infiziert als im Sommer.

Von den 133 infizierten Füchsen waren zehn Füchse (8%) mit mehr als 10.000
Bandwürmern infiziert und trugen damit 72% der Wurmbürde (398.653 Würmer).

Bei den im Stadtpark von Zürich gefangenen Schermäusen (Arvicola terrestris)
konnten mittels Sektion und Labortests (PCR) im Jahre 1997 bei 20% von 60
Schermäusen und im Jahr 1998 bei 9% von 75 Nagern Echinococcus-multilocularis-
Metazestoden (Bandwurm - Larvenstadien) nachgewiesen werden.

Die Autorin der Studie betont die besondere Bedeutung der Befunde für den
Gesundheitschutz der Einwohner im Raum Zürich.

Eine regelmäßige Behandlung mit Echinococcus - wirksamen Bandwurmpräparaten
von Hunden und Katzen erscheint dringend notwendig.


Sonja Hofer, 2000
High prevalence of Echinococcus multilocularis in urban red foxes (Vulpes
vulpes) and voles (Arvicola terrestris) in the city of Zurich, Switzerland.
Dissertation an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich
 



 

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