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AHO Aktuell - 28.01.2002

"Entenbrot" - Gut gemeint und doch nicht gut für Tiere und Gewässer


Bielefeld (bi). Enten füttern ist eine beliebte Beschäftigung für viele
Bielefelder. Manchmal wird es jedoch zu viel des Guten und dann kann der
vermeintliche Tierschutz schädlich sein.

Das Füttern lockt zu viele Enten an, die durch ihre Ausscheidungen die
Wasserqualität erheblich belasten. Die Zersetzung der Exkremente und des
Brotes führt zu Sauerstoffarmut im Wasser und zum übermäßigen Wachstum
der Algen. "Entenbrot" fördert das Umkippen der Gewässer und schadet den
Tieren. Denn diese werden im Laufe der Zeit abhängig von nur einer
Nahrungsquelle. Die "Brotdiät" führt auf Dauer zu Mangelerscheinungen
und Stoffwechselerkrankungen. Weil der Platz für die durch das Brot
angelockten Tiere zu eng ist, geraten sie zusätzlich noch unter
Dauerstress.

So beschreibt Geschäftsbereichsleiter Uwe Eweler die Problematik des
"Entenbrots". Er ist sich ganz sicher, dass die "Entenfütterer" es nur
gut meinen und über die Folgen nicht informiert sind.

Der Bereich Grünunterhaltung im Umweltbetrieb pflegt die öffentlichen
Grünanlagen und Parks in Bielefeld und ist auch für das wild lebende
Wassergeflügel auf den Teichen zuständig. "Der Umweltbetrieb hat ein
starkes Interesse daran, dass es sowohl den Enten als auch den Teichen
in den Bielefelder Grünanlagen gut geht. Wir können die Bevölkerung durch
Information für den Tier- und Gewässerschutz gewinnen", ist sich Eweler
sicher.

Gärtnermeister Peter Promoli ist Fachmann sowohl auf gärtnerischem Gebiet
als auch für Wassergeflügel. "Die Enten benötigen erst bei minus zehn Grad
Celsius unsere Hilfe. Ist es wärmer, finden sie ihr Futter selbst",
erläutert er und macht auf weitere negative Folgen aufmerksam: "Das im
Uferbereich herumliegende Brot lockt Ratten an. Auch sie siedeln sich
gerne in der Nähe regelmäßiger Futterquellen an und vermehren sich. Daran
hat niemand Interesse, im Gegenteil: Die Ratten müssen wir wiederum
bekämpfen."

Die Mitarbeiter des Umweltbetriebs hoffen auf Unterstützung durch die
Bürger und stehen für weitere Auskünfte in ihren Grünunterhaltungsbezirken
gern zur Verfügung.

Pressemitteilung von Montag, 28. Januar 2002
Stadt Bielefeld
 



 

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