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AHO Aktuell - 28.01.2002

Autofahrer aufgepasst: Erste Frösche und Kröten sind unterwegs

- Milde Temperaturen geben Startschuss für Laichwanderungen


Bonn (NABU) - Der plötzliche Wärmeeinbruch in Deutschland lässt bundesweit
Kröten und Frösche aus der Winterruhe erwachen. Die Nachttemperaturen um
zehn Grad Celsius lösen vor allem bei den Grasfröschen Frühlingsgefühle
aus. Sowohl im schwäbischen Brackenheim wie auch im rheinland-pfälzischen
Neuwied haben Amphibienschützer des Naturschutzbundes NABU in der Nacht
von Sonntag auf Montag zahlreiche der braun gefärbten Grasfrösche gesichtet.
In Berlin fanden sich am Montag früh die ersten überfahrenen Erdkröten.
Normalerweise starten die Amphibien im Südwesten der Republik und der
Nordosten folgt deutlich später, weil dort der Winter länger dauert. "Aber
es ist so warm geworden, dass es überall gleichzeitig los geht. Vor allem
die so genannten Braunfrösche -- also Gras-, Moor- und Springfrösche --
hält jetzt nichts mehr," ist sich NABU-Amphibienexperte Andreas Krone
sicher. Krone appelliert an die Autofahrer, sich auf die wandernden Tiere
einzustellen und entsprechend vorsichtig zu fahren: "An vielen Orten sind
so früh im Jahr die Amphibienzäune noch nicht aufgestellt. Und schon bei
einer Verkehrsdichte von 60 Fahrzeugen in der Stunde werden 90 Prozent
der über die Straße wandernden Frösche und Kröten überfahren." Kröten,
Frösche, Molche und Unken sind wechselwarme Tiere. Sie können also nicht
wie der Mensch ihre Körpertemperatur selbst steuern und sind deshalb von
der Umgebungstemperatur abhängig. Untersuchungen zeigen, dass der
Wanderbeginn sich aufgrund milder werdender Winter in den letzten zehn
Jahren immer weiter nach vorne verschiebt. Auf ihren Wanderungen legen
die Tiere Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück. Die Prägung auf
das Laichgewässer erfolgt während der Kaulquappenphase. Viele Amphibien
kehren dann zur Fortpflanzung an ihr Geburtsgewässer zurück und haben
dabei auch Straßen zu überqueren. Der NABU bietet im Internet
Sonderseiten zum Frühjahrszug der Amphibien an. Dort gibt es auch
Informationen zu den Amphibienschutzaktionen vor Ort und aktuelle
Meldungen über besondere Vorkommnisse und seltene Arten. Die von den
Erdkröten geprägte Hauptwanderzeit wird je nach Witterungsverlauf für
Mitte Februar bis Ende März erwartet.

Pressemitteilung von Montag, 28. Januar 2002
Naturschutzbund NABU
 



 

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